In deinem Alter ist es unabhängig vom vorliegenden Thema ganz normal sich endlich selbst orientieren zu wollen und Vorgegebenes nicht mehr unreflektiert, devot zu übernehmen. Gratulation, dass du die Frage nach deinem Weg zwischen beiden Religionen aktiv angehst und nicht aus Unsicherheit oder Angst beiseite schiebst. Du liebst deine Eltern und willst sie selbstverständlich nicht verletzen. Das ist verständlich und spricht für dich. Deinen persönlichen Frieden wirst du m.E. nur finden, indem du das Thema für dich "bearbeitest" und schlussendlich abhaken kannst. Lass dich auf ein offenes Ende ein, das dich vielleicht sogar überraschen wird.

Was kannst du konkret tun? Du könntest beide Glaubensbücher (Koran, Bibel) - systematisch/auszugsweise - lesen. Nimm dir Zeit und reflektiere über sie. Entwickle eine eigene Meinung über das, was du liest. Und bete. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber es geht im Glauben ja nicht darum, bloß religiöse oder intellektuelle Partei für "das" Christentum oder "den" Islam zu ergreifen. Es geht um die von Gott gewollte Beziehung zwischen ihm und dem Menschen als sein Geschöpf.

Für den Koran kann ich dir keine Lesetipps geben, da ich Christ bin. In der Bibel wäre mein Vorschlag mit dem Markus Evangelium zu beginnen (ist kurz und recht verständlich). Anschließend bietet sich an, das Johannes Evangelium zu lesen (enthüllt auf besondere Weise Wesentliches über Jesus/Glauben).

Ich wünsche dir alles Gute auf deine Reise.

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