Menschen lernen immer und zu jeder Zeit das was sie wirklich lernen wollen. Ohne Überprüfung, ohne Nachweis, ohne Lehrer. Die Reformpädagogen haben gesagt, es muss nur in der Lebenswelt des Lerners vorkommen und gebraucht werden.

Alles was nicht in dieser Lebenswelt vorkommt, oder nur deswegen, weil es z.B. der Lehrplan vorschreibt, wird nur gerade so viel gelernt, wie es nötig ist um persönliche Ungemach zu vermeiden, dem gröbsten Stress aus dem Wege zu gehen.

Menschen machen natürlich auch Erfahrungen mit dem Lernen. Wer immer wieder Misserfolge hat, z.B. immer wieder erfährt, dass er nicht schnell genug ist, dass das, was er gelernt hat nicht ausreicht, dass es andere besser können und er sich anstrengen sollte, das auch so gut zu können, .. der wird mit der Zeit lernabstinent.

Das kann schon in der Familie so sein und ist oft in der Schule so.

Was soll es für einen Grund geben, etwas neues zu lernen, wenn es dafür nur schlechte Noten gibt und man blamiert wird??

Lernblokaden ergeben sich immer erst dann, wenn etwas gelernt werden soll und dem Lernenden nicht klar ist, was er davon hat.

Bildungsferne Schichten erleben ganz praktisch, dass ihr Leben auch so funktioniert, dass es Wege gibt, die vielleicht nicht ganz koscher sind, aber trotzdem zum gewünschten Ergebnis führen. Wozu also lernen?