Evokation, insbesondere infernalischer Engel, steht am Ende einer langen Entwicklung und sie ist auch nicht per se notwendig. Unabhängig von den physischen Folgen, liegt das Hauptrisiko bei jeder magischen Arbeit in den psychischen Folgen. Jeder Art von Magie muss eine lange Beschäftigung mit seinem höchst eigenen Fundament vorhergehen. Dazu gehört eine gewisse Form der Selbsterkennung und basale Psychohygiene (meist als "Schattenarbeit" bezeichnet). Gerade vom LHP werden nicht selten Personen angezogen, die schon grundsätzlich psychisch eher labil sind. Hier ist dann die Arbeit mit Kräften, die grundsätzlich einen großen Fehler im Kosmos sehen, den es auszuräumen gilt (nichts anderes sind "Dämonen" im judeochristlichen Weltbild) extrem kontraproduktiv - im Zweifel ist man selbst der Fehler, den es auszuräumen gilt. Und das möchte niemand völlig unvorbereitet erleben.

Das Fundament jeder spirituellen Beschäftigung (das den meisten mystischen Schulen dieser Welt immanent ist) ist Meditation, Reflektion des Ichs ("Schattenarbeit"), damit einhergehend das, was man als Energiearbeit bezeichnet. Also: Beginne mit einfacheren Meditationsübungen, die Du diszipliniert für einige Zeit ausführst. Und dann kannst Du weiterschauen, ob Du an der Materie noch interessiert bist. Sehe das ganze mehr als einen langen Marathon an, weniger als 100-Meter-Lauf. Wir sprechen hier von mehreren Jahren, u.U. ein Jahrzehnt. 

In Punkto Meditation ist an dem Punkt, an dem es um Chakrenarbeit geht, ein Lehrer sinnvoll, der Dir assistiert. Jetzt ist "Entspannungsyoga" eine der Haupteinnahmequellen vieler Schulen in Großstädten - suche Dir also jemanden aus, der wirklich explizit mit Chakren arbeitet und Erfahrung mit dem Thema hat. Ansonsten kannst Du aber auch mit dementsprechender Literatur gut fahren.

Empfehlenswert (und deutschsprachig) ist Franz Bardons großartiges Kompendium "Der Weg zum wahren Adepten". Allerdings ist dies ein Kurs, der Dich sicherlich über die Dauer eines Jahrzehnts begleitet.

Alternativ findest Du unter www.quareia.com einen komplett kostenlosen Kurs, der m.E. durchaus was kann. Besonders interessant daran ist, dass er (wie Bardons Kompendium) nicht an ein bestimmtes System gebunden ist. Ein Blick darauf ist durchaus empfehlenswert.

Ebenso empfehlenswert ist das Buch "Modern Magick" von Kraig - hier muss man allerdings sagen, dass das System eine gewisse Prägung innerhalb der hohen kabbalistischen Magie hat. Dies ist aber grundsätzlich für einen Anfänger nicht besonders wichtig.

Wenn Du die drei Kurse überfliegst, wird Dir auffallen, dass die wesentlichen Unterschiede erst in den späteren Übungen auftreten. Das Fundament ist immer relativ gleich, obschon alle drei Bücher teils diverse Meditationstechniken anbieten. Alle Techniken sind gleich gut - such' Dir die 'raus, die sich für Dich am komfortabelsten anfühlt und bleibe dabei.

Und, um das nochmal zu wiederholen: Wir reden hier über eine lange "Reise". Leg' Dich nicht zu früh fest (z.B. auf Dämonen) - sei lieber Wanderer zwischen den Welten. Entwickle Verständnis, ohne einer Denkrichtung zu verfallen. Dein Fundament bist stets Du selbst.


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