Unabhängig von der Frage, ob Zinsen jetzt moralisch sind oder nicht wirken sie zerstörerisch und sind zusammen mit dem Prinzip der Geldschöpfung durch Kreditvergabe die Ursache der aktuellen Finanz-/Euro-/Banken-/Schuldenkrise.
Die meisten Menschen halten die Symptome der Finanzkrise noch immer für deren Ursache. Die exponentiell wachsende globale Verschuldung z.B. ist nicht Ursache der Finanzkrise sondern folgt unmittelbar aus den zwei Axiomen unseres Geldsystems:
- Geldschöpfung aus dem Nichts durch Kreditvergabe von Privatbanken
- Durch Verzinsung und Schuldendienst erzwungene neu-Verschuldung
Diese Axiome haben unser Finanzsystem mit mathematischer Sicherheit in die aktuelle Krise geführt und sind verantwortlich für das exponetielle Wachstum der Geldmenge und der Schulden, welche nur das Spiegelbild des Giralgeldes sind.
Wir haben ein "Schuldgeld"-System: Jedem Geldvermögen stehen spiegelbildlich Schulden in der selben Höhe gegenüber. Dies ist die einzige Möglichkeit wie in unserem Geldsystem neues "Geld" entsteht (abgesehen von ca. 1-2% "Zentralbankgeld").
Zur Verdeutlichung:
Vermögen = Schulden
Jeder Euro der auf Ihrem Konto ist, hat jemand anders als Schulden.
Das funktioniert so: Sie gehen auf die Bank und unterzeichnen eine Hypothek über 300'000 Euro. Die Bank gibt diese Zahl in ihrem Computer ein - Fertig. 300'000 neue Euro sind entstanden.
Entgegen der "öffentlichen Meinung" verleiht die Bank nicht das Geld anderer Kunden. Davon braucht die Bank braucht nur 1-2%, der Rest wird durch die Bank "geschöpft". Es gibt ab diesem Moment 300'000 Euro mehr.
Wenn Sie das ein bisschen weiterdenken heisst das, dass alles Geld welches existiert Schulden sind. Umgekehrt wird Geld vernichtet, wenn man die Schulden zurückzahlt. Die Bank bucht ihren Kredit zurück. Die Bilanz der Bank verkleinert sich. Das Geld wurde vernichtet. Wenn es keine Schulden gäbe, gäbe es auch keine Guthaben.
Spannend nicht?
Interessant wird es im Zusammenhang mit den Zinsen, die für das so geschöpfte Geld anfallen. Denn dieser Schuldendienst (zahlen der Zinsen) kann makroökonomisch systembedingt nur durch neu-Verschuldung geleistet werden.
Das liegt daran, dass die Banken bei der Kreditvergabe immer nur die Kreditsumme aus dem Nichts schöpfen, nicht aber die dafür anfallenden Zinsen. Die Zinsen für den Schuldendienst müssen dem Gesamtsystem daher durch neue Schuldenaufnahme erst noch hinzugefügt werden. Wenn in unserem Geldsystem niemand mehr neue Schulden aufnehmen würde, wäre es sofort am Ende.
Fazit das Geldsystem frisst sich durch die Zinsproblematik unweigerlich selbst von innen auf und fliegt uns am Ende (dauert nicht mehr lange) komplett um die Ohren.
Vorher aber werden alle Menschen, die für Geld selber arbeiten müssen, also nicht soviel Geld besitzen, dass sie allein von den Zinsen leben können, komplett enteignet und ausgequetscht wie eine Zitrone.
Und nun kommen wir zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage: Ja, Zinsen sind unmoralisch.
Gruß
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