"Othello liebt seine Desdemona eifersuchtslos. Er ist außerstande, sich über jenen Verdacht, den Jago ihm eingegeben hat, Klarheit zu verschaffen. Ja, er wünscht die Unklarheit, da er nun seine Zuneigung, die schon als Normalität seine Gemüt erregt, bis zur Selbstzerstörung genießen kann. Und hier beginnt der freie Fall. Das Stolze, starke Individuum wählt eher den Tod, als die Ernüchterung. Ihm ist die vom Verdacht gereinigte Leidenschaft keine Leidenschaft mehr. Othello erhält sich die Liebe zu Desdemona, indem er die behauptete Treuelosigkeit hinzuaddiert und die dadurch entstandene Unvereinbarkeit bis zum Exzess steigert."