Lieber Fragesteller,

das hängt mit der unterschiedlichen Betrachtung zwischen sog. Pre-Money- und sog. Post-Money-Bewertung zusammen.

Wenn ein Investor in dem besagten Beispiel investiert, dann gibt er quasi (formlos gesprochen) 500.000 € in das Unternehmen und erhält dafür 10% an dem Unternehmen. Dann wird das Unternehmen in der Tat mit 500.000 € / 10% *100% = 5 Mio. € bewertet. Das nennt man dann Post-Money-Bewertung, also die Bewertung nach Gabe des Geldes.

Den Investoren geht es ja aber darum, wie hoch der Unternehmer sein Unternehmen bewertet, wenn er in die Sendung eintritt, also vor Tätigung des (möglichen) Investments (Pre-Money-Bewertung; Bewertung vor Gabe des Geldes). Denn wenn ich in eine leere Hülle 500.000 € investiere, ist auch diese zunächst leere Hülle nach Gabe des Geldes 500.000 € wert. Also wird für die Pre-Money-Bewertung diese Geldgabe abgezogen, also 5 Mio. € - 500.000 € (mögliches Invest) = 4,5 Mio. €. Die leere Hülle wäre dann korrekterweise eben auch mit 500.000 € - 500.000 € = 0 € bewertet.

Hierbei sind aber in jedem Fall auch noch einige weitere Faktoren zu berücksichtigen.

Es ist auf alle Fälle ratsam, in solchen Situationen (Einsammlung von Investorenkapital) aber z.B. gerade auch bei einem Unternehmenskauf bzw. -verkauf oder bei Gesellschafterauseinandersetzungen eine fundierte Unternehmensbewertung zu haben.

Viele Grüße

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