Wie man Bismarck bewertet, dürfte wesentlich auch vom eigenen Standpunkt abhängen. Inhaltlich hat ArnoldBentheim das Wesentliche sehr gut auf den Punkt gebracht.
Von Heldenverehrung über Ambivalenz bis hin zu Mißliebigkeit ist jede Betrachtungsweise begründbar.
Für die Einen war er der Geburtshelfer oder gar Vater Deutschlands, für die Anderen der Totengräber Preußens. Für mich, z.B. war er eher letzteres und daher bewerte ich ihn unterm Strich eher negativ

Allerdings halte ich es mit jenen, die die Auffassung vertreten, daß ein geeintes Deutsches Reich zunächst nicht das vordergründige Ziel Bismarcks gewesen sei, sondern daß er eigentlich nur eine Arrondierung Preußens im Auge gehabt haben mag. Eher "nolens volens" wurde er durch äußere Ereignisse und innere Entwicklungen getrieben dann doch einer Nation zur Geburt zu verhelfen. Beispiel: Den Posten des ersten deutschen Bundeskanzlers (im Norddeutschen Bund / Funfact am Rande: Der erste deutsche Bundeskanzler hieß also nicht Adenauer) bekleidete er nur deshalb selbst, weil sich abzeichnete, daß seine ursprüngliche Idee den Bundeskanzler als eine rein ausführende, weisungsgebundene Institution mit einem lediglich höheren Beamten zu besetzen bei den anderen Gliedstaaten keinen Gefallen finden würde, sondern dieser tatsächlich ein eigenverantworlicher Regierungschef werden würde. Hier hat sich eine starke Institution quasi ungewollt und ungeplant ergeben, war nun vorhanden und die Basis für das, was noch folgen konnte/sollte. Kein Masterplan, keine gezielte Aktion. (Wie angedeutet, ist eine - zwar belegbare - Mindermeinung)

...zur Antwort

Nachdem Voltaire in Ungnade gefallen und Brandenburg-Preußen verlassen mußte, rechnete er mit dem Preußenkönig in einem Werk ab. Er schrieb dort sinngemäß, daß der Alte Fritz eher jüngeren Herren zugetan war und dabei aufgrund einer schlecht kurierten Gechlechtskrankheit aus Jugendtagen immer "nur der Zweite und nie der Erste" sein konnte. Die Krankheit gilt als belegt. Friedrich soll sie sich in jungen Jahren während eines Besuchs am sächsischen Hof in Dresden bei einer Mätresse August des Starken "eingefangen" haben.

...zur Antwort

Noch eine Ergänzung: Eine solche Bewegung/Partei gibt es bereits

http://www.unserland.org

Sie ist auf Europäischer Ebene organisiert bei der EFA (Europäische Freie Allianz) und die bildet im Europaparlament eine gemeinsame Fraktion mit den Grünen.

...zur Antwort

Die Farben Weiß und Schwarz waren die Farben des Deutschen Ordens der auch in Preußen/Prußen agierte. Der letzte Hochmeister des relligiösen Ordensstaates war ein Hohenzollern, er wandelte den den Orden in ein weltliches Herzogtum. Von nun an waren Weiß und Schwarz die Farben des Herzogtum Preußens. Durch familiäre Bande und Aussterben der entsprechenden Linie kam das Herzogtum an die Brandenburger Hohenzollern. Mit Krönung des Brandenburgischen Kurfürsten Fridrich III. zum König in Preußen Friedrich I. wurden die Farben des ehemaligen Ordens die Farben des Königreiches Preußen. Daß im Wappen der Hohenzollern die Fareben Weiß/Silber und Schwarz auftauchen, hat nichts mit den preußischen Farben zu tun. Brandenburgs Farben sind Rot und Weiß.

Auch der Adler geht auf den Deutschordensstaat zurück.

Mehr und ausführlichere Infos, z.B. entsprechende Jahreszahlen, findet man u.a. bei Wikipedia, wenn man dort nach "Deutscher Orden", "Flagge Preußen", "Hohenzollern" . "Preußischer Adler" u.ä. sucht.

...zur Antwort

Die Frage wurde zwar vor einiger Zeit gestellt, hier dennoch mein Antwortversuch.

Die bisherigen Antworten bezogen sich lediglich auf die Geografie. Aber das steckt, wie ich meine, doch noch bedeutend mehr dahinter.

Die Antworten die auf einen geografische Abgrenzung anspielen, kann man sicherlich so stehen lassen. Die Frage ist nur die, was bedeutet das Abstellen auf eine Nation bzw. auf eine Region für das Denken und Handeln.

Es gibt Nationalisten, das finden viele schlimm, obwohl die meisten es eigentlich sind. Also spricht man hilfsweise von national denkenden Menschen. Nationales Denken prägt unser Handeln seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute, und dies mit allen Licht- und Schattenseiten die möglich sind. Jeder der eine gesellschaftliche oder politische Frage ausschließlich "gesamtdeutsch" betrachtet ist im Prinzip ein national denkender Mensch. Auch glaube ich, daß dies bei Mehrheit in Deutschland der Fall ist, da den wenigsten überhaupt bewußt zu sein scheint, daß die Bundesrepublik ein föderaler Staat ist. Und wenn die Einzigen, denen das bewußt ist darauf hinweisen, und danach handeln, werden sie dafür beschimpft oder verhöhnt oder beides. Falls Fragen aufkommen: gemeint sind die Bayern.

Ein anderes gedankliches Konstrukt wäre das des Regionalismus´ (klingt gleich viel weniger gefährlich als der Ismus von Nation ;.)

In Deutschland wird hierunter in der Regel eine kleinere, aus der Historie oder unter landsmannschaftlichen Gesichtspunkten abgeleitete, "Einheit" als Bezugspunkt und identitätsstiftend betrachtet. Ich oute mich an dieser stelle als Regionalist, der gern in einem Europa der Regionen leben möchte ("Europa der Regionen" mal bei Wikipedia nachschlagen!) in dem die politischen Entscheidungen wieder dichter beim Bürger getroffen werden als es derzeit der Fall ist.

Auch kommt der Regionalgedanke, anders als der Nationalgedanke, sehr gut ohne eine Kategorisierung von Menschen aus. Es ist irrelevant woher jemand kommt, woran er glaubt. Entscheidend ist, was er tut und wie er sich in die Gesellschaft einbringt, wie stark er ein Teil der Gemeinschaft sein möchte.

Ergo: Die Antwort auf die Frage nach Region und Nation bedeutet also mehr als der Fingerzeig auf eine Landkarte vermuten läßt.

Etwas ausführlicher zum "Nationenbegriff" in meinem nachfolgend verlinkten Blogartikel, und natürlich nur, wenn es interessiert: http://blog.preussenfreund.de/?p=331

...zur Antwort

Würde gerne helfen, verstehe die Frage aber nicht. So allgemein, wie die Frage gestellt ist, sollte eine einfache Wikipediarecherche genügen, um den Rahmen abzustecken und wesentliche Informationen zu bekommen. Sollten dann noch Fragen auftauchen, wäre eine Anfrage hier sicher sinnvoller als die derzeitige Frage (zum Beweis: Die Frage ist 4 Tage alt, und hat nur eine höfliche Antwort zur Sache vorzuweisen)

...zur Antwort

Zur Beantwortung der Frage wäre eine zeitliche Eingrenzung von Vorteil.

Grundsätzlich sollte vielleicht berücksichtigt werden, daß vor dem aufkommen der Nationalbewegungen Mitte des 19. Jh. die wenigsten Leute in nationalen Kategorien dachten. Man war Schlesier, Brandenburger, Pommeraner und alles mögliche - und man war Preuße. In den meisten preußischen Landesteilen wurde wohl hauptsächlich deutsch gesprochen. Nach der letzten polnischen Teilung (1795) könnte man Preußen aber auch als Vielvölkerstaat mit zwei dominierenden Nationalitäten bezeichnen - Deutsche und Polen. In den ehemals polnischen Gebieten wurde die Schulpflicht eingeführt - unterrichtet wurde aber in Polnisch. Auch preußische Beamte, die dort ihren Dienst versahen mußten des Polnischen mächtig sein.

Friedrich Wilhelm III sagte dazu in einer Rede:

  • „Auch ihr habt ein Vaterland, und mit ihm einen Beweis meiner Achtung für Eure Anhänglichkeit an daßelbe erhalten. Ihr werdet meiner Monarchie einverleibt, ohne Eure Nationalität verleugnen zu dürfen. Ihr werdet an der Konstitution teilnehmen, welche ich meinen getreuen Untertanen zu gewähren beabsichtige, und Ihr werdet wie die übrigen Provinzen meines Reiches eine provinzielle Verfassung erhalten. Eure Religion soll aufrechterhalten und zu einer standesmäßigen Dotierung ihrer Diener gewirkt werden. Eure persönlichen Rechte und Euer Eigentum kehren wieder unter den Schutz der Gesetze zurück, zu deren Beratung Ihr künftig zugezogen werden sollet. Eure Sprache soll neben der deutschen in allen öffentlichen Verhandlungen gebraucht werden (…)“.*

Leider hielt diese einigermaßen friedvolle Zeit nicht lange an, sondern wurde durch eine Germanisierungspolitik - begründet in dem Erstarken der deutschnationalen Bewegung (die damals durchasus fortschrittlich war - im Prinzip ein Ergebnis der frz. bgl. Revolution) - verdrängt.

Also daheim sprach jeder sicher so wie ihm der Schnabel gewachsen war. Später wurde es immer wichtiger auch deutsch zu sprechen...

Wenn Du/Sie die erfragten Regionen mal bei Wikipedia nachschlagen, wirst Du/werden Sie auch geeignete hinweise zur Sprache finden...

Literaturtipp: http://books.google.de/books?id=kp-Q-JDqm94C&printsec=frontcover&hl=de

weiß-schwrzer Gruß ;-)

...zur Antwort

Die Antwort von Bswss trifft es schon ganz gut.

Auch ich sage ab und an "Ich bin Preuße", einerseits aus den von Bswss genannten Gründen, andererseits aber auch, weil ich es schade finde, daß einer der, über die gesamte Dauer seiner Existenz gesehen, fortschrittlichsten Staaten Europas heute so ein mieses Image anhaftet.

Ich mag, die Idee eines Staates, welcher sich nach Werten ausrichtet, tolerant und offen, in welchem Nationalitäten nichts zählen, Anstand aber sehr viel bedeutet, auch das kann man mit der Idee "Preußen" verbinden.

Deutschland bedeutet mir wenig, Preußen dagegegn deutlich mehr

Bin mir natürlich darüber im Klaren, daß ich damit eine Mindermeinung inne habe....

weiß-schwarzer Gruß ;-)

...zur Antwort

Werte(r) chickenorpasta,

denke, daß wolfgang11 schon ganz treffend geantwortet hat.

Ich möchte ergänzend nur folgendes anmerken:

Durch Ihre Frage wird der Eindruck erweckt, daß Flucht und Vertreibung in direktem Zusammenhang mit dem Kriege stünden "...wie alles anfing..."). Ich sehe das ein wenig anders.

In meinen Augen hat die Sowjetunion von den Westalliierten lediglich das zugestanden bekommen, was sie mit Nazideutschland ausgehandelt hat. Dadurch wurde die Westverschiebung Polens notwendig und nur sind die ehemaligen Ostgebiete eben ehemalig.

Mehr dazu auch in meinem Blog unter: http://blog.preussenfreund.de/?p=67

...zur Antwort

Vielleicht eine Ergänzung:

Preußen wer nicht die allein vorherschende Macht in Deutschland. Es gibt den Begriff des deutschen Dualismus. Vergessen wird das wohl oftmals, weil in unserem heutigen Bewußtsein Österreich irgendwie kein deutsches Land ist. Bis zum Aufstieg Preußens, war es aber die vorherrschende Macht in Deutschland. Nachden sich Preußen etabliert hatte gabe es quasi eine Machtbalance - den deutschen Dualismus. (Erinnerung: Bis 1806 gab es das Heilige Römische Reich deutscher Nation - angeführt vom Hause Habsburg, also Österreich, auch da gab es schon diesen Dualismus)

Wichtig wäre auch zu berücksichtigen, daß sich so etwas wie ein Nationales Bewußtsein erst im 19. Jh. entwickelte. Bis dahin, spielte Nationalität eine eher untergeordnete Rolle. Preußen und Österreich waren Vielvölkerstaaten. Erinnert sei zum Beispiel daran, daß Preußen nach den polnischen Teilungen (die letzte erfolgte unter Friedrich Wilhelm II) ein Staat war, in dem zwei große Volksgruppen, Polen und Deutsche, nahezu gleichberechtigt in einem Staat lebten (preußische Beamte und Lehrer mußten in den polnischen Gebieten selbstverständlich polnisch sprechen. Germanisierungsversuche gab es nicht. Diese wurden eine "Begleiterscheinung" des später aufkommenden Nationalbewußtseins. Dieses Nationalbewußtsein war im gewissen Sinne auch eine Folge der französischen bürgerlichen Revolution und der anschließenden napoleonischen Kriege. Das 19. Jh. war europaweit das Jh. der Nationalbewegungen und des Nationalismus. (vgl. Entstehung Italiens) Wobei der Nationalismus von damals, nicht mit dem von heute gleichgetzt werden darf. Wer national gesinnt war, galt als modern und liberal - weil mit dem nationalen Denken auch der Wunsch nach Demokratisierung einher ging, gegen den Erhalt der angestaubten monarchischen Strukturen (was nicht gleichzusetzen ist, mit dem Wunsch zur Abschaffung der Monarchie)

Nochmal kurz das Thema Österreich angeschnitten: Die Deutsche Frage ist die Frage nach der großdeutschen oder kleindeutschen Lösung. Beide Lösungen gehen von der Notwendigkeit der Schaffung eines deutschen Nationalstaates aus. Großdeutsch - mit Österreich, kleindeutsch - ohne Österreich.

Im Rahmen der Revolution 1848 wurde durch die Abgeordneten der Frankfurter Paulskirche dem Preußischen König Friedrich Wilhelm IV die deutsche Kaiserkrone angeboten (für eine kleindeutsche Lösung). Daß Österreich nicht im Bunde war, das hätte der preußische König womöglich noch verwinden können; das Problem war, daß er diese "Revoluzzer" nicht zuständig sah, ihm den deutschen Thron anzubieten. König war man ja von "Gottes Gnaden" und nicht weil irgendwelche Revolutionäre es gern so hätten; Revolutionäre die das System welches er bis dahin repräsentierte komplett in Frage stellten. Er sah die Frankfurter Paulskirche also nicht zuständig und warnte alle anderen deutschen Fürsten diese Krone anzunehmen.

Einstellungen und Ideenwelten ändern sich, die nationale Bewegung wurde auch in Deutschland immer stärker, sodaß unter Führung Bismarks die "deutsche Nation" geeint werden konnte (Diplomatie, Intrigen und Kriege).

Allerdings war es, anders als hier vielleicht mißverständlich angedeutet, zwar so, daß Preußen eine gewisse Führungsrolle in diesem neuen Deutschland inne hatte, sich den anderen deutschen Staaten aber nicht überstülpte sondern sich deutlich zurücknahm (gerade mit Blick auf die "Südstaaten"). Deshalb spricht man wohl auch davon, daß Deutschland nicht preußisch wurde (gut), sondern daß Preußen in Deutschland aufging (leider).

Ein Fortbestand des deutschen Dualismus - so meine persönliche Meinung - hätte Europa und der Welt wohl einiges Elend erspart.

Noch kurz zum Krieg gegen Frankreich, dieser wird aus deutscher Sicht auch als Einigungskrieg bezeichnet, denn das war seine eigentliche Funktion: den Süden zum Nordeutschen Bund dazu zu holen. Es gab zwar Spannungen aber keinen wirklichen Grund gegen Frankreich Krieg zu führen, der Krieg wurdevon Bismarck provoziert um Deutschland zu einen (siehe Emser Depesche)


Allerdings wundert es mich schon ein wenig, daß das Gegenstand einer Abiturarbeit sein soll - im Unterricht aber nicht behandelt wurde - Fehler im Bildungssystem?

...zur Antwort

Ein "wenig" Einspruch in Richtung "derdorfbengel"

Der Siebenjährige Krieg ist der letzte der 3 schlesischen Kriege. Nachdem viele Europäische Mächte erkannten, daß mit dem Tod Kaiser Karl VI die Erbfolge in Österreich ungeklärt schien/blien (Stichwort Pragmatische Sanktion), nutzte auch Preußen die Gunst der Stunde und marschierte in Schlesien ein. Etwaige Ansprüche aus einem Erbschaftsvertrag sind konstruiert, da es zwar 1537 einen Erbschftsfertrag zwischen den Brandenburger Hohenzollern und dem Grafen von Brieg-Wohlau.Liegnitz gab, dieser aber aufgrund der fehlenden Zustimmung durch den Kaiser (damals der König von Böhmen und somit Lehnsherr Schlesiens - Ferinand) ungültig blieb/war bzw. später dazu erklärt wurde (1546) .

Kurzum, nach dem Einmarsch Friedrichs in Schlesien, wurde dieses mit dem Frieden von Berlin (Juli 1742) preußisch..

Zweiter Schlesischer Krieg (1744-45) Aufgrund veränderter geopolistische Großwetterlage schickte sich Österreich an Schlesien zurückzuerobern (bitte selbst mal nachlese, wie es dazu kam) Schließlich kam Preußen mit einem Angriff diesem Ansinnen zuvor. Mit dem Frieden von Dresden (Dezember 1745) wurde der ewige Verbleib Schlesiens bei Preußen festgeschrieben.

Der Siebenjährige Krieg (3. Schlesischer Krieg) ist in meinen Augen ein klassisches Beispiel für einen Präventivkrieg. Österreich und Russland hatten gemeinsam gegen Preußen vorgehen wollen - eine beabsichtigte Aufteilung Preußens zwischen Österreich und Russland wird gemeinhin angenommen. 1756 scheiterte ein Kriegsbeginn der Verbündete an logistischen Problemen Rußlands. Nachdem mehrer Anfragen bezüglich beobachteter Truppenbewegungen und grundsätzlicher Natur, die Friedrich an den Wiener Hof sandte, nicht oder nur ungenügend und ausweichend beantwortet wurden. Schlug Preußen los und sicherte nach verlustreichen Kämpfen kurz vor dem Kollaps des Königreiches fast schon "wie durch ein Wunder" seine Existenz.

Achtung! Wer in einer Facharbeit den Siebenjährigen Krieg so beschreibt, muß dies sehr gut begründen können, da es nicht ganz dem verbreiteten Bild Friedrichs und Preußens entspricht ;-)

...zur Antwort

Im Gegensatz zu vielen anderen, bin ich der Meinung, daß es sehrwohl dumme Fragen gibt. Diese ist definitiv keine, sondern eher sehr knifflig und garnicht so leicht zu beantworten.

Die bisherigen Antworten sind da wenig hilfreich (am ehesten hilft viellicht noch der Wikipediaartikel, aber nur zum Teil.

Wichtig ist, daß man sich über den Gegenstand um den es geht, einig ist.

Man kann ja viele Menschen als "Preußen" bezeichnen.

Zunächst einmal die Namensgeber, jene die in dem Landstrich lebten, der viel später erst als Ostpreußen bezeichnet wurde. Das waren Pruzzen - ein baltisches Volk.

mögliche Antwort 1: Es waren Balten - allerdings ist "baltisch" keine Begriff den man unter Nation einordnen könnte, es ist eher ein Sammelbegriff für verschiedene Volksgruppen baltischer Sprachzugehörigkeit. daher mögliche Antwort 2: Preußen waren Pruzzen - allerdings war deren Orgnisationsform weit von dem entfernt, was man eine Nation bezeichnen könnte.

Dazu muß man vielleicht berücksichtigen, daß der "Nationengedanke" historisch betrachtet, eine recht junge Angelegenheit ist. Bis in die Mitte der 19. Jh. hinein war nationales Denken eine Randerscheinung und fast ohne Bedutung für den Alltag.

Also muß man mal weiter suchen.

EIn weiteres Thema, das diesbezüglich betrachtet werden muß, ist der des Deutschen Ritterordens.

Für seinen Kampf gegen die baltischen Pruzzen holte der Polnische Herzog den Deutschen Ritterorden zur Hilfe. Daraus entstand dann im Laufe der zeit der deutsche Ordensstaat an dessen Enden das weltliche Herzogtum Preußen stand (sehr verknappt, im Zeitraffer dargestellt - lohnenswert sich hierzu zu belesen)

Dieses Herzogtum war nachdem es per Erbschaftsvertrag an die Brandenburgischen Hohenzollern fiel namensgebend für das spätere Königreich Preußen.

Verknappt muß, kann und solte man sagen, daß dieses Preußen keiner ationalität zuzuordnen ist. Spätestens seit der Zeit des Aufstiegs Preußens zur europischen Großmacht im 18. Jahrhundert, kann man sagen, daß Preußen mehr eine Staatsidee war als ein Nationenbegriff.

Kurz: Die Preußen (das baltische Volk) - können keiner Nationalität zugeordnet werden, da zum Zeitpunkt ihres Wirkens der Nationenbegriff noch eine Rolle spielte.

Daß spätere Preußen war zwar zum Teil ins Heilige Römische Reich Deutscher Nation eingebunden (bis 1806) war aber tatsächlich (ähnlich wie Österreich) ein vielsprachiger Vielvölkerstaat der sich durch eine für damalige Verhältnisse fortschrittliche Staatsidee auszeihnete und allerlei Migranten anzog.

Die spätere Prägung Preußens als typisch deutsch entstand ab der Mitte des 19. Jh. (Stichworte: Revolution 1848, Bismark, Reichseinigung) und wurde sicherlich durch den Mißbrauch des Begriffes "Preußen" durch die Nazis verstärkt.

Preußen war multikulturell, bevor es de Begriff überhaupt gab; Preußen bedeutete vor allen Dingen Vielfalt; Preußen war ein Staat aber keine Nation in jedem Falle aber eine Haltung.

Also, an alle vorschnellen, überheblichen Antwortgeber:

Die ursprünglichen Preußen ware Balten aber keine Nation. Das spätere Brandeburg-Preußen etablierte sich zu einer Zeit als Nationalität im Alltag keine Rolle spielte.

Das Königreich Preußen war bis zu seinem Aufgehen im Deutschen Reich ein multikulturelles Gebilde, daß ohne Nationenbegriff auskam. Man Sprach in Preußen vornehmlich zwar Deutsch, aber eben auch polnisch, Flämisch, Kaschubisch, Französisch usw.; je nach dem wo man war oder woher die EInwanderer kamen.

Für mich daher die einzig richtige Antwort:

Es gibt keine Preußische Nationalität - gerade deshalb schein mr eine solche Staatsidee auch für die heutige ausgesprochen attraktiv. Identitätsstiftend ist hier der Wertekanon der die Staatsidee trägt und nicht sowas subjektives wie Herkunft, Sprache oder Religion...

...zur Antwort

Hm, nicht nur die Preußen, ganz Deutschland tat es in einer Art Rausch.

Wenn Zeit vorhanden, dann mal Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" lesen.

Wenn keine Zeit oder Literaturmuffel den Film aus den Siebzigern oder von 1930 in der ungekürzte Variante schauen.

Dort wird einiges recht gut rübergebracht und erklärt.

...zur Antwort

Sorry, wenn Du eine Arbeit zur Reichsgründung schreibst, solltest Du in einem Alter sein, in dem Du in der Lage bist aus Wikipediatexten das wichtigste herauszulesen. By the way, habt Ihr im Unterricht doch sicherlich das eine oder andere dazu angeschnitten, oder? Tut mir leid, aber so wie Du Dir das vorstellst, sollte es nicht laufen....

Hast Du eine konkrete Frage, schaue ich vielleicht nochmal hier vorbei....

...zur Antwort

@Anita007 und @wuff1959 Was sind das denn für Antworten? Wenn die 1959 in Wuffs Nick sein Geburtsjahr darstellen soll, ist das umso beschämender...

Also, sicherlich ist die Frage nach dem Zeitalter nicht unwesentlich, ABER!!!

Im ersten Weltkrieg hat Preußen gegen niemanden mehr gekämpft, da es seit 1871 in Deutschland aufgegangen war...

Und der Wuffi schießt den Vogel ab, da er nur gefühlte Fakten bringt. Tatsache ist, daß man, untersucht man die Beteiligung Preußens (Brandenburg-Preußens) an europäischen Kriegen seit 1480 man feststellt, daß Preußen von den fünf historischen Großmächten Europas (England, Frankreich, Rußland, Österreich und Preußen) in die wenigsten Kriege vermittelt war. Betrachtet man alle europäischen Mächte in dieser Zeit, so stehen sie nicht nur auf Platz 5 sondern sogar je nach Historiker auf Platz 9/10. Selbst die Schweden, Polen und Türken kommen noch vor Preußen.) Dies sind keine gefühltten Fakten, sondern, wie angedeutet Ergebnis von Untersuchungen verschiedener Historiker.

Aber nun um die eigentliche Frage zu beantworten. Wobei ich hier jetzt zur Intention der Frage einige Mutmaßungen anstellen muß.

Die Ziffer 3 in verbindung mit preußischen Kriegen tauch auch bei den Schlesischen Kriegen auf. Davon gab es nämlich 3. Die Wurden hauptsächlich gegen Österreich geführt (zur Zeit Friedrich des Großen) aber auch Sachsen und Rußland spielte in diesem Zusammenhang eine Rolle. In den wenigen Kriegen unter preußischer Beteiligung hatten die Preußen es immerwieder mit Österreich, Rußland und Sachsen zu tun. Wobei Österreich und Rußland wohl die Hauptgegner waren. Mit Frankreich war mein meistens verbündet aber beispielsweise zu Zeiten Napoleons kämpfte Preußen als Bündnispartner mit anderen auch gegen das Napoleonische Frankreich. Gegen England kämpfte Preußen nie.

Aber: Selbst recherchieren ist viel besser als auf das Wissen / die Meinung anderer vertrauen zu müssen ;-)

...zur Antwort

"Wann ging Preußen entgültig unter?"

Der Anfang vom Ende war sicherlich die Reichseinigung 1871! 1920 wurde dann der Freistaat Preußen gegründet (1918 Ende des 1. WK und Ende der Monarchie in D.) der Freistaat Preußen wird heute auch als Bollwerk der Demokratie in der Weimarer Republik bezeichnet.

De facto ging Preußen 1932/33 unter. Die Nazis wußten, daß Man Deutschland /Das Deutsche Reich) nur regieren kann, wenn man Preußen im Griff hatte. Preußen war aber jenes deutsche Land, daß am vehementesten die braune Pest bekämpfte (gewählt haben die NSDAP aber auch eine ordentliche Zahl Menschen in Preußen, wie in anderen deutschen Ländern halt auch.

Nach der Wahl 1932 nicht mehr war es nicht mehr möglich eine stabile Regierung zu bilden. Bis dahin gabe es eine recht erfolgreiche Dreierkoalition aus SPD (wie heute) Zentrum (ähnlich der heutigen CDU - aber betont katholisch) und der DDP ((Links)liberale). Eine Regierung wäre immer auf einen extremen Partner angewiesen: NSDAP oder KPD. Straßenschlachten zwischen Anhängern der KPD und der NSDAP im damals preußischen Altona (heute HH) wurden durch die deutsche Reichsregierung (unter von Papen - Zentrum (rechter Flügel)) zum Anlaß genommen dem Freistaat Preußen Handlungsunfähigkeit zu unterstellen. In anderen deutschen Ländern gab es solche Unruhen auch, trafen aber nicht die "Interessenlage". Die preußische Regierung wurde mehr oder weniger rechtswidrig abgesetzt, die Regierungsverantwortung für Preußen ging kommissarisch auf von Papen über. Wenig später wurde der preußische Landtag aufgelößt (Stichwort Dreimännerkollegium) Der weg für die rechtsnationalen Kräfte die Macht in D an sich zu reißen war nun frei (etwas verkürzt dargestellt, aber im Prinzip genau so; Stichwort: Gleichschaltung der Länder). Preußischer Ministerpräsident wurde Hermann Göring. Dies war de facto, das Ende Preußens (1932/33).

de jure wurde es im Februar 1947 durch den Kontrollratsbefehl Nr. 46 aufgelößt.

"Die Preußen haben nichts mit den Nazis zu tun. Ja/Nein?"

Tja, an dieser Frage scheiden sich die Geister. Ich meine, daß wer sich intensiv mit Preußen und der Machtbahnung der Nationalsozialisten befaßt, muß klar erkönnen, daß alles, was man für explizit preußisch halten darf sehr weit weg von nationalistischem Denken entfernt ist. Preußen war zwar immer ein Staat aber nie eine Nation (kein homogenes Staatsvolk) Preußen war Multikulti bevor es das wort überhaupt gab. Preußen war ein europäischer Staat, schon lange bevor es ein deutscher wurde (Clark).

Allerdings mißbrauchten die Nazis selbst einige "Tugenden" z.B. von friedrich des Großen und behauptenten von sich aus die Tradition großer preußischer Herrscher fortzuführen (Stichwort: Tag von Potsdam) Pbwohl zu Unrecht und vollkommen im wiederspruch zur aufklärerischen Tradition Preußens, ist dies an Preußen haften geblieben. Manchmal ist Bewußtsein halt etwas seltsames, da Preußen nach dem Krieg aber nicht mehr existierte, war es für viele Deutsche sicherlich auch recht angenehm die "Schuld auf Preußen zu schieben".

Hat der Adler in der österreichischen Flagge etwas mit Preußen zu tun?

Nein!

Aber eine Info am Rande: Österreich und Preußen waren die beiden "starken" deutschen Staaten. Diese sind mit dem Begriff Deutscher Dualismus gemeint. Das Österreich heute von beiden seiten nicht mehr als "deutsch" angesehen hat ist eigentlich das Ergebnis einer recht spät einsetzenden Entwicklung die sich seit 1848 klar verfolgen läßt und 1871 in der Reichseinigung als kleindeutsche Lösung (ohne Österreich) ihren Ausdruck fand. (Großdeutsch = mit Österreich) Preußen und Österreich standen sich also gegenüber, führten Kriege gegeneinander, sorgten aber auch gegenseitig für ein Gleichgewicht innerhalb Deutschlands.

...zur Antwort

Nunja, einige der hier gegebenen Antworten, sind meines Ersachtens nicht haltbar.

Preußen wurde durch den allierten Kontrollratsbefehl Nr. 46 im Jahre 1947 rechtswirksam aufgelößt.

Hier der Befehl im Wortlaut:

*Der Staat Preußen, der seit jeher Träger des Militarismus und der Reaktion in Deutschland gewesen ist, hat in Wirklichkeit zu bestehen aufgehört. Geleitet von dem Interesse an der Aufrechterhaltung des Friedens und der Sicherheit der Völker und erfüllt von dem Wunsche, die weitere Wiederherstellung des politischen Lebens in Deutschland auf demokratischer Grundlage zu sichern, erläßt der Kontrollrat das folgende Gesetz:

Artikel I. Der Staat Preußen, seine Zentralregierung und alle nachgeordneten Behörden werden hiermit aufgelöst.

Artikel II. Die Gebiete, die ein Teil des Staates Preußen waren und die gegenwärtig der Oberhoheit des Kontrollrats unterstehen, sollen die Rechtsstellung von Ländern erhalten oder Ländern einverleibt werden.

Die Bestimmungen dieses Artikels unterliegen jeder Abänderung und anderen Anordnung, welche die Alliierte Kontrollbehörde verfügen oder die zukünftige Verfassung festsetzen sollte.

Artikel III. Staats- und Verwaltungsfunktionen sowie Vermögen und Verbindlichkeiten des früheren Staates Preußen sollen auf die beteiligten Länder übertragen werden, vorbehaltlich etwaiger Abkommen, die sich als notwendig herausstellen sollten und von der Alliierten Kontrollbehörde getroffen werden.

Artikel IV. Dieses Gesetz tritt mit dem Tag seiner Unterzeichnung in Kraft.

Ausgefertigt in Berlin am 25. Februar 1947*

Die Präambel diese Gesetze war nach heutigem Stand und heutiger herrschenden Meinung tendenziös motiviert und ist aus heutiger sicht - nach meinem Dafürhalten - so nicht haltbar. Die Einschätzung der Präambel gilt heute als widerlegt.

Notwendig wurde die Auflösung aus einem anderen Grunde dennoch. Preußen war auch nach dem 2. Wk als Rechtssubjekt vorhanden und erstreckte sich über alle 4 Besatzungszonen und über alle abzutretenden Gebiete. Erst mit dem Ende dieses Rechtssubjektes war alles folgende möglich.

Womit wir beim nächsten Punkt wären. Den Ostgebieten Deutschlands/Preußens.

Hier bin ich der Auffassung, daß diese weniger aufgrund der unbestreitbaren Kriegsschuld abgegeben werden mußten, sondern als veränderte Folge des Geheimen Zusatzprotokolls des Ribbentrop-Molotov-Abkommens (H*tler-Stalin-Pakt).

Im August 1938(?) wurden Nazideutschland und die Sowjetunion Bündnispartner. Es gab (auch noch bzw. erst Recht nach Ausbruch des Krieges Offizieraustauschprogramm, die Sowjetunion lieferte Getreide und deutsche Unternehmen vergaben Lizenzen für Waffentechnik und Fahrzeuge an sowjetische Unternehmen. Nach dem Überfall Nazideutschlands auf Polen am 1. September 1939 überfiel ihrerseits ganz vertragsgemäß die Sowjetunion am 17. September 1939 ebenfalls Polen von Osten Herr. In der Folge gab es zwischen Wehrmacht und Roter Armee sogar feierliche Stadtschlüsselübergaben, falls mal eine Streitmacht "aus Versehen" zuweit vormarschierte und eine polnische Staddt eroberte die dem Bündnispartner zugesprochen war. Der Htler-Stalin Pakt definierte die Interessengebiete beider "Imperien" ziemlich genau. Europa wurde darin zwischen beiden Mächten vom Nordmeer bis zum Schwarzen Meer aufgeteilt. Das Kuriosum ist nun, daß nachdem Deutschland evtl. wider Erwarten Stalins auch die Sowjetunion überfiel und Deutschland letztendlich besigt wurde, Stalin dennoch auf die ihm aus dem Htler-Stalin-Pakt zugesprochenen Gebietserweiterungen bestand (bsp. verlor auch Finnland dadurch seineneinzigen Eismeerhafen). Da aber Polen als Kriegsopfer nicht hätte verkleinert werden können, Stalin durch die drei Westalliierten aber auch nicht von seiner Position abzubringen war entschied man sich zur Westverschiebung Polens (14 Mio Deutsche und 3,5 Mio Polen verloren dadurch ihre Heimat). Die neuen Gebiete Polens waren dennoch kleiner als die verlorenen, aber industriell höher entwickelt. Auch diese Westverschiebung (bis dahin ein einmaliger Vorgang) machte es nötig Preußen als Völkerrechtssubjekt aufzulösen. Allerdings ist sie weniger mit der deutschen Kriegsschuld zu begründen sondern eher mit dem Machtstreben der Sowjetunion, daß durchaus die Bezeichnung amoralisch verdienen dürfte und dem Nichtvorhandensein handlunsfähiger rechtlich zuständiger Institutionen im besigten Deutschlands. trotzdem ist es wohl gut sio wie es ist, lediglich sollte man vielleicht heute soweit sein, beim Thema Westverschiebung Polens und Vertreibung von Völkern offen von Urecht sprechen zu dürfen...

...zur Antwort

Zwar ein wenig spät als Reaktion, dennoch in meinen Augen notwendig zu korrigieren.

Ich denke nicht, daß man die "hilfreichste" Antwort von Mixia so stehen lassen darf.

Insbesonder Punkt 3 stellt für mich, verzeiehen Sie liebe(r) Mixia, eine grob vereinfachte und unzulässige Sichtweise dar.

In Anlehnung an die Aufforderung von mineralixx möchte ich jetzt hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern ebenfalls empfehlen, mal selbst zu recherchieren.

Aber als Hinweise und Stichpunkte vielleicht mal folgende Stichpunkte um an den Zäsuren / entscheidenden Punkten anzusetzen:

Stichwort Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806

Stichwort Frankfurter Paulskirchenverfassung 1848 (Kaiserdeputation) in diesem Zusammenhang erstmals auch das

Stichwort Kleindeutsche Lösung

Stichwort Deutsch-Deutscher Krieg 1866

Stichwort Deutsch-Französischer Krieg 1870/71

Stichwort Bismark

Stichwort Weimarer Republik

Stichwort Preußenschlag

Stichwort Dreimännerkollegium

Sicherlich viel Arbeit, dies alles nachzuschlagen aber für eine fundierte Meinung auch unerläßlich.

Das heutige Deutschland ist keinesfalls der Nachfolger Preußens, Preußen war auch nach der Reichseinigung 1871 nur ein Teil Deutschlands, zwar der größte Teil, aber doch nur ein Teil. Erst mit der Reichseinigung 1871 verliert Österreich zunehmend aber dann sehr schnell im Bewußtsein der Betreffenden und Betroffenen seine Zuordnung zu Deutschland. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kam es überall in Europa zu einem Anwachsen nationalen/nationalistischen Denkens. Homogenität in der Bevölkerung wurde erst ab dieser Zeit zu einem Kriterium, vorher spielte es gerade in Deutschland kaum eine Rolle. Auch nach dem Ende des 1. Weltkrieges war Preußen als Freistaat nur ein teil des deutschen Reiches (Weimarer Republik) - interessant hierbei auch die Rolle Preußens als Bollwerk der Demokratie innerhalb des Weimarer Deutschlands und sein gescheiterter Versuch dem Nationalsozialismus entgegen zu treten. Für falsch halte ich auch die Einschätzung, daß die angesprochenen Bundesländer Rechtsnachfolger Preußens seien. Man bedenke, daß das heute nicht mehr existente Bundesland Hanover, das später in Niedersachsen aufging bereits 1946 auf Anweisung der zuständigen britischen Militärregierung auf preußischem Boden noch zur Zeit einer formaljuristischen Existenz Preußens gegründet wurde, ohne Rechtsnachfolger Preußen zu sein respektive sein zu können . Preußen wurde de jure 1947 aufgelößt und dessen Gebiete lediglich der Autorität der jeweiligen Besatzungszonen bzw. dann den neu gegründeten Bundesländern bzw. Polen und Rußland zugeschlagen, ohne (!) daß eine Rechtsfolge damit begründet worden wäre. Eine Rechtsfolge ist auch deshalb auszuschließen, da es einfach zu viele Rechtsnachfolger gegeben hätte, sogar verteilt über die Fronten des Kalten Krieges. Nein, Preußen wurde ohne Rechtsnachfolge aufgelößt.

Also Preußen heißt heute nicht Deutschland, Preußen gibt es (leider) nicht mehr...

...zur Antwort

Der Carling Cup ist der Ligapokal, ihn bestreiten nur Mannschaften aus den 4 Profiligen. Der Sieger qualifiziert sich für die Europaleague und steigt dort in die 3. Qualifikationsrunde ein. Sollte der Sieger am Ende der Saison bereits über die Tabelle qualifiziert sein geht der internationale Spielplatz nicht etwa auf den unterlegenen Finalisten über, sondern "wandert" direkt in die Tabelle.

Der FA-Cup ist dem DFB-Pokal vergleichbar. Um ihn spielen auch Amateurvereine. Der Sieger qualifiziert sich für die Play-Offs der Europaleauge (4. Runde). Ist der Sieger bereits über die Tabelle qualifiziert, erhält den internationalen Startplatz der unterlegene Finalist. Ist dieser auch bereits über die Tabelle qualifiziert, geht der Startplatz auf die Tabelle über.

Wesentlich angesehener ist der FA-Cup, aber der Carling-Cup hölt nach meinem Dafürhalten in den letzten Jahren etwas auf.

...zur Antwort