Hallo liebe Community,

folgende Situation: Ich bin seit etwas mehr als einem halben Jahr mit meinem Partner zusammen. Aktuell führen wir eine Fernbeziehung und sehen uns im Durchschnitt jedes zweite Wochenende oder sogar häufiger.

Vor ca. zwei Monaten haben wir gegenseitig unsere Familien kennengelernt. Wir sind relativ unterschiedlich aufgewachsen: Er hat drei Geschwister, seine Eltern sind bis heute zusammen und er ist insgesamt relativ behütet aufgewachsen. Er und seine Geschwister wurden in der Kindheit gefördert, z. B. haben alle ein Instrument gelernt und/oder sind sportlichen Aktivitäten nachgegangen.

Meine Eltern haben sich getrennt als ich noch ein Kleinkind war. Ich bin bei meiner Mutter aufgewachsen, hatte aber immer Kontakt zu meinem Vater und meine Eltern kommen bis heute recht gut miteinander aus. Geschwister habe ich keine. Aus heutiger Sicht denke ich, dass meine Eltern mich mehr hätten fördern können.

Meine Mutter hatte in meiner Kindheit und Jugend auch immer wieder Phasen, in denen es ihr psychsich nicht gut ging und sie sich zwar um mich gekümmert hat, aber sie auch sehr mit sich selbst beschäftigt war. Außerdem hat sie seit meiner Geburt nicht mehr viel gearbeitet. Mittlerweile ist sie seit 2,5 Jahren Rentnerin. Durch ihren Lebensstil habe ich gewisse Eigenschaften wie Disziplin, Durchhaltevermögen, aber auch Selbstvertrauen nie richtig lernen können. Trotz allem hatte ich keine traumatische Kindheit und meine Mutter war auch immer sehr liebevoll, nur sie hat mich halt manchmal zu sehr geschont vor dem Leben.

Nach meinem Abitur habe ich zwei Studiengänge abgebrochen und habe dann eine Ausbildung zur Logopädin gemacht und arbeite heute in einer Kita als Sprachfachkraft.

Nun zu meinem "Problem": Mein Partner hat meine Eltern kennengelernt und ich habe ihm auch schon einige Details aus meiner Kindheit erzählt, aber die Geschichte rund um meine Mutter habe ich bisher weitgehend vermieden, vor allem ihre lange Arbeitslosigkeit. Wie viel sollte ich davon erzählen? Ich möchte, dass mein Partner mich und meine Vergangenheit versteht und natürlich möchte ich ehrlich sein, aber ich merke auch, dass das Thema bei mit einer gewissen Scham verbunden ist...

Danke für Antworten.