Ich habe mir auch vor 5 Jahren eine französische Bulldogge vom Vierzergut in Schärding (Oberösterreich) zugelegt.

Vor ein passt Tagen mussten wir sie leider einschläfern lassen, da der Gesundheitszustand letztlich nicht mehr behandelbar war. Wir haben sie über alles geliebt und sie war ein Familienmitglied. Die Krankengeschichte hat bereits nach ca 6 Monaten beginnen, diverse Allergien, sodass es Jahre gedauert hat, mit diversen Futterumstellungen ein Futter zu finden, welches keinen Durchfall auslöst. Weiters hatte sie Umweltallergien, sodass sie täglich Apoquel, monatliche Spritzen und ab und an Cortinson bekam wenn nicht mehr half. Allein die Apoquel Tabletten haben ca 80 Euro im Monat gekostet. Nach 3 Jahren mussten wir sie 2 Mal operieren lassen, weil das Gaumensegel so ausgeprägt war, dass sogar spazieren fast nicht mehr möglich war. Das Schnarchen ist nicht süß, sondern die Hunde bekommen schlichtweg keine Luft. Erstickungsanfälle kamen auch zeitweise dazu, insbesondere im Sommer. Die Operation hat nur bedingt geholfen, weil die verwachsenen Nasenwege im inneren leider auch dazu führen, dass französische Bulldoggen durch die engen Nasengänge laufend Augenentzündungen, Ohrenentzündungen und Nasenentszündungen bekommen und der Magen durch die Verwachsungen beim Gaumensegel sehr sensibel ist. Ab dem 4 Lebensjahr hat sie dann mehrmals täglich erbrochen. Wir mussten sie mit der Hand füttern und das Futter ausweichen und in mindestens 6 Rationen täglich Füttern, sonst hätte sie gar kein Essen bei sich gehalten. Letztlich hatte sie letzten Jahr einen Banscheibenvorfall, da französische Bulldoggen durch den gedrungenen Körper auch dazu neigen. Viele bekommen das, nicht nur die AUs Ungarn, Tschechien etc (wie ich dachte). Letzte Woche hatte sie den 2 Bandscheibenvorfall, der leider dazu geführt hat, dass die Hinterläufe komplett gelähmt waren. Der Tierarzt konnte den Hund nur mehr einschläfern, da sie sehr gelitten hat. Auch eine OP im Tierklinikum hätte nicht mehr geholfen, da zuchttechnisch die Wirbelsäule sehr degeneriert war, trotz des jungen Alters.

Zu dieser ganzen Erfahrung kann ich zusammenfassend festhalten, dass unsere Bulldogge einen tollen Charakter hatte aber die schlechte Gesundheit für die ganze Familie eine große Belastung war und das Einschläfern am Schluss sehr traumatisierenden und herzzerreißend für alle war. Das sollte keiner mitmachen müssen.

Laut Tierarzt haben fast alle Bullys bei Ihm diese Krankeitsausprägungen in irgendeiner Form. Wir haben auch bei einem, unseres Erachtens damals, zumindest seriösen Züchter gekauft, angeblich freiatmend. Im Ergebnis gibt es aber laut Tierarzt keine freiatmenden französischen Bulldoggen, auch wenn die Nasen länger gezüchtet sind, sind nichtsdestotrotz das innere der Nasengänge so degeneriert, dass die Augen,- Nasen und Ohrenfunktion samt Magen nicht funktionieren kann. Beim Kauf habe ich, dass nicht ausrechend berücksichtigt und auf die ablehnende Empfehlung von einem bekannten Tierarzt nicht gehört, weil ich dachte durch eine gute Zucht, kann man die Gesundheitsrisiken verringern. Letztlich gibt es diese Themen aber bei fast allen französischen Bulldoggen die ich in den letzten Jahren kennengelernt habe. Aus den Gesprächen mit anderen Besitzern gibt es kaum welche, die noch keine OP hatte. Viele haben Bandscheibenvorfälle, wobei Bandscheibenvorfälle, dass schlimmste überhaut ist und die Hunde unheimliche Schmerzen haben, sodass sie Morphium und Valium bekommen müssen.

Neben den Anschaffungskosten, sind Tierarztkosten von fast 16.0000 Euro anstanden, nicht zu erwähnen der Stress und das Leid für unseren Hund und die Familie.

Ich kann jedem nur Abraten, egal ob man diese Tiere lieb findet, das durch einen Kauf nicht zum unterstützen, ungeachtet dessen verursacht es enorme Kosten und Tierleid.

Ich bin Rechtsanwältin, und es gibt die Möglichkeit die Krankenakte von Tieren an das zuständige Gesundheitsakt zu übermitteln. Ich hoffe, dass die Politik in diesem Zusammenhang endlich zum Tierschutz tätig wird und Qualzuchten untersagt.

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