Während man sowohl R als auch Python für Datenauswertung verwenden kann, gibt es eine klare "Straßengabelung".
Statistische Modellierung: Da viele Statistiker R verwenden, gibt es viele Bibliotheken für statistische Modellierung, die von sehr guter Qualität sind. Eine bekanntes Beispiel ist EpiEstim. Damit kann man die Ansteckungsrate berechnen. Scipy stellt nur fundamentale statistische Funktionen. Wenn es um ein fortgeschrittenes Thema geht, ist Python gar nicht bequem.
Visualisierung: ggplot2, Rmarkdown, flexdashboard, (gg)plotly, Shiny, ... Für R steht viele praktische Bibliotheken für Visualisierung und Reporting. Man kann richtig einfach einen schönen Report mit R erstellen. David Robinson, ein Data Scientist, macht fast jede Woche ein screen cast. Er erstellt viele schöne Diagramme richtig schnell. Leider kann man mit Python nicht so schnell Daten analysieren.
Deep Learning: Wenn Deep Learning benötigt ist, beziehungsweise, du Fotos, Videos, Signals oder Texten verarbeiten und auswerten möchtest, ist Python De-Facto-Standard wegen PyTorch und TensorFlow. Leider ist R immer in der zweiten Klasse in der Welt von Deep Learning.
ML in der Produktion: Da Python eine allgemeine Programmiersprache ist, gibt es viele Software-Entwickler und DevOps Engineers, die Python verstehen können. Deswegen ist Python besser, wenn man ein trainiertes Modell in Produktion verwenden möchte. R in der Produktion wollte ich nicht überlegen...
Diese vier Punkte sind meiner Meinung nach das Urteilsmaterial.
Aber wenn du eine Programmiersprache für Masterarbeit brauchst, solltest du einmal die Frage an den Mitgliedern oder dem Professor vom Lab (von deiner Fachrichtung) stellen. Was für eine Programmiersprache man für Datenauswertung verwendet, ist nämlich abhängig vom Community. Es ist auch möglich, dass du eigentlich MATLAB verwendest.
Übrigens, wenn deine Fachrichtung Data Science ist, dann solltest du auf jeden Fall die beiden Programmiersprachen lernen.