Fühle mich unwohl in der konservativen Familie meines Partners?

Ich fühle mich in der Familie meines Partner unwohl. Sie sind Bauern, konservativ resp. traditionell eingestellt und zudem religiös. Die Geschwister meines Partners leben das traditionelle Modell mit früher Heirat und Kindern. Die Frau ist hauptsächlich für den Haushalt zuständig, der Mann ist der Haupternährer der Familie.

Ich komme ebenfalls aus einer Bauernfamilie, meine Eltern sind aber geschieden und ich habe einen komplett anderen Lebensweg als mein Vater gewählt, habe einen geisteswissenschaftlichen Masterabschluss und kann mit der Landwirtschaft gar nichts anfangen. Wie mein Freund übrigens ebenfalls nicht, auch er hat beruflich eine völlig andere Richtung gewählt.

Nun hat seine Familie allerlei Erwartungen. Wir sollen heiraten, Kinder kriegen, ab und zu auf dem Hof helfen. Wir leben aber ein völlig anderes Leben, haben eine gleichberechtigte Beziehung, wollen weder heiraten noch Kinder und haben beide auch keine Lust auf Hofarbeit. Mein Wille, ihnen bei irgendwas zu helfen, ist ohnehin klein, weil sein Vater mir ggü. öfters abwertende Kommentare über Menschen mit Studienabschluss gemacht hat etc. Er interessiert sich auch gar nicht für seinen Sohn, er schreibt sogar seinen Namen falsch.

Dazu kommt, dass ich unter Depressionen leide, was mir Besuche zusätzlich erschwert. Sie sind aber der Meinung, dass psychische Krankheiten eh nicht exisitieren und man sich nur zusammenreissen muss.

Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Ich fühle mich unter Druck und habe keine grosse Lust, sie überhaupt zu besuchen. Wir wohnen zwar nicht direkt um die Ecke, aber doch nur 30km entfernt. Gefühlt muss ich mich jedes Mal total verstellen, einfach weil wir komplett unterschiedliche Ansichten haben. Anschliessend bin ich komplett ausgelaugt.

Familie, Beziehung, Eltern, Partnerschaft