Hi, ich bin Erzieherin und möchte nicht mehr in dem Beruf arbeiten. Aber ich möchte Dir deswegen nicht abraten! Versuche ganz viel über die Arbeitsfelder und über die verschiedenen Einrichtungen für Kinder zu erfahren und bilde Dir eine eigene Meinung.

Neben den Kozeptionen ist auch von großer Bedeutung, bei welchem Träger ein Kindergarten/Krippe/Hort ist. Es gibt z.B. auch viele private Träger, wo noch einige mit "viel Idealismus" und teilweise in kleineren Gruppen Konzepte leben.

Eine Idee wäre auch ein freiwilliges soziales Jahr zu machen, um sich das Ganze in der Praxis anzuschauen.

Als ich den Beruf vor ca 30 Jahren gelernt habe, waren es noch ganz andere Bedingungen; die KInder hatten in der Regel viel Zeit zum Spielen. Die Erzieher/innen gaben Impulse, Anregungen und konnten die Kinder begleiten. Ich konnte sehr individuell auf KInder eingehen, da es die Rahmenbedingungen möglich machten.

In den letzten Jahren habe ich es zunehmends mehr erlebt, dass Kinder in den Einrichtungen "Termine" haben, oft das Spiel unterbrechen müssen, weil "Englisch" "Vorschularbeit", "Turnstunde" etc "angesagt" ist. Die Schnelllebigkeit der Gesellschaft macht nicht bei den Kindern Halt. Und die - meist jungen- Eltern haben Sorge, dass ihr Kind etwas Wichtiges nicht lernt, wenn es nicht möglichst viel "intellektuellen" input bekommt.

Auch die Erzieher/innen sind heute einen großen Teil der Zeit mit "Bürokratie" beschäftigt, viel mehr als früher.

Wichtig ist, dass Du heraus bekommst, WARUM Du den Beruf gerne lernen möchtest. Dann schau Dir die "Praxis" an, ob Du denkst so arbeiten zu können, weil Du die "Bedingungen" o.k. findest. Und dann entscheide Dich, ob Du den langen Ausbildungsweg dafür gehen möchtest.

Wie gesagt, es kann gut sein! Hauptsache Du bist gut informiert und entscheidest Dich bewusst.

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