Natürlich eine Geschmacksfrage.
Schuld und Sühne hatte früher auch den Titel Raskolnikow. raskoloto ist russisch und heißt gespalten. Somit Raskolnikows Name für den Roman Programm. Er ist sich nicht sicher was richtig und falsch. Diese psychsche aber auch intellektuelle Spaltung versucht er das ganze Buch über in den Griff zu bekommen. Man liest also erst in zweiter Linie einen Krimi. Vorangig ist ein Psycho-Drama um das Thema Mensch und Gott. Sehr spannend. Wie ich finde, aber auch sehr kopflastig und vielschichtig. Meines Erachtens kein Buch zum Einstieg.
"Der Spieler": Ein guter Einstieg. Ein spannedes Büchlein, insbesondere, da es fast ausnahmslos autobiographisch ist.
"Aufzeichnungen aus dem Totenhaus": völlig autobiographisch. Er beschreibt die unfassbare Zeit seiner vierjährigen Verbannung in einem Gulag. Das Buch ist sehr fesselnd.
Novellen: Hat er auch eine Menge geschrieben. Das ist etwas für Schöngeister. Zu empfehlen wäre da z.B. "Weiße Nächte"
Abzuraten ist nach meinem Dafürhalten als Einstieg non "Die Brüder Karamsow", Das Buch ist extrem vollgestopft mit philosophischen Exkursen. Da sollte man schon ein wenig "Dostojewski-gewohnt" sein, aber auch etwas von Dostojewskis Biographie kennen.
Gleiches gilt für "Der Idiot"
Ein packender Einstieg könnte noch "Die Dämonen" sein. Wenn ich zwei Schlagwörter geben müsste, wären das Nihilismus und Revolution. Langweilig wird einem bei diesem Buch nicht.
Ich habe mich Dostojewski übrigens über seine Biographie angenähert, die um keinen Deut harmloser als all seine Bücher ist.
Wer über die Biographie einsteigen will, der ist eventuell hier gut aufgehoben:
http://dostojewski.npage.de/