Hallo zusammen,
als Vater eines Kindes, das auf einem Stützpunkt des SWFV trainiert möchte ich folgendes dazu sagen: In erste Linie ist das Stützpunkttraining eine zusätzliche Trainingseinheit, die zur Verbesserung der fußballerischen Fähigkeiten dienen soll. Dazu kommt noch der Aspekt einen Kader zu führen aus dem sich die angrenzenden Profivereine (bei uns der 1. FC Kaiserslautern und Mainz 05) mit talentierten Spielern versorgen können, sprich "Nachschub" bereit zu stellen. Da die BuLi-Vereine jedoch eigene Scouts haben wird man nur sehr selten aus einem Stützpunkt nach „oben“ berufen. Das DFB Stützpunkttraining findet für Jugendliche bis zu U15 statt. Wer bis dahin nicht den Sprung in einen "Profikader" geschafft hat wird nicht weiter vom DFB gefördert! Wobei eine "Förderung" im klassischen Sinne bis dahin sowieso nicht stattgefunden hat - außer einem Trikot (von Mercedes gesponsert) und den Trainerstunden geschieht nichts. Es gibt keine Fahrtkostenzuschüsse etc.
Im SWFV gibt es 10 Stützpunkte. Am Beispiel der D-Jugend-Gruppe sieht das wie folgt aus: 10x 25 talentierte Fußballer =250 Spieler. Auf den Meldebogen einer Verbandsauswahl (=nächst höhere Stufe) passen 14 Spieler. Daraus ergibt sich eine theoretische Chance von rund 5% für einen Stützpunktspieler in eine Verbandsauswahl berufen zu werden. Bei 21 Verbänden in Deutschland und einer angenommenen gleichen Gewichtung ergibt sich eine rechnerische Chance für einen Stützpunktspieler in eine Jugendnationalmannschaft berufen zu werden von 0,26%! Allerdings ist was faul an dieser Rechnerei! Nein, nicht das die unterschiedlichen Größen der Verbände auch anders gewichtet werden müssten! Vielmehr, dass die Auswahlen unter dem Anspruch der Profivereine mit Spieler aus deren Kadern gestellt werden sollen! Damit ist selbst diese kleine Chance für einen Stützpunktspieler, einmal für Deutschland spielen zu können, vertan:-( Dem DFB ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen eine Talentförderung für Perspektivspieler zu schaffen und dies nicht zuletzt dank Matthias Sammer, der zwar Neues eingeführt hat, aber ohne jeglichen Gedanken an einen mittelfristigen Nährwert für die Nachwuchsförderung: „Gut gemeint“ ist das Gegenteil von „gut gemacht“!
Dein Traum Fußballprofi zu werden kannst Du Dir zwangsläufig nur erfüllen indem Du einem Kader eines Erst-, Zweit- oder Dritt-Ligisten angehörst! Vereinbare dort einen Vorstellungstermin.
Selbst wenn Du es geschafft haben solltest jemals ein heiliges Trikot zu tragen möchte ich Dir anhand eines Beispiels Deine weiteren Chancen darlegen: Die A-Jugend Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern stand in der vergangenen Saison (10/11) im Endspiel der deutschen Meisterschaft gegen 1860 München. Aus diesem Kader Trainieren 2 Jungs nun bei den Profis mit (Orban und Derstroff), jedoch bislang ohne Einsatz in einem Spiel!
Also konzentriere Dich auf die Schule und schreib gute Noten! Hier ist Deine Zeit besser investiert.