Rasche Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Blässe sowie brüchige Haare oder eingerissene Mundwinkel sind Anzeichen von Eisenmangel und sollten insbesondere in der Schwangerschaft ernst genommen werden. „In der Schwangerschaft erhöht sich der erforderliche Eisenbedarf - insbesondere in den letzten beiden Dritteln der Schwangerschaft - stark, weil vom mütterlichen Organismus 30 bis 40% mehr Blut zur Versorgung des Kindes bereitgestellt werden muss. Daher tritt Eisenmangel in fast jeder Schwangerschaft auf - insbesondere wenn die Eisenspeicher schon vor der Schwangerschaft reduziert waren", berichtet Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). Verminderte Eisenspeicher können beispielsweise ernährungsbedingt verursacht sein, etwa durch eine rein vegetarische oder vegane Lebensweise. Auch regelmäßige Blutverluste durch Nasenbluten sowie durch Magengeschwüre oder eine verminderte Eisenaufnahme im Dünndarm können für Eisenmangel ursächlich sein. Manche Frauen haben schon von sich aus aufgrund der normalen Regelblutung geringe Eisenwerte und reduzierte Eisenspeicher.

Eisenmangel ist die häufigste Ursache für eine so genannte Anämie, die durch einen erniedrigten Hb-Wert messbar ist. Dabei liegen im Körper zu wenig rote Blutkörperchen vor, die als wichtiger Bestandteil des Blutes den Sauerstoff-Transport im Körper gewährleisten. Wenn die Anämie ausgeprägt ist, treten bei der werdenden oder stillenden Mutter als typische Beschwerden Kopfschmerzen, Schwindel sowie Atemnot und Herzklopfen bei geringer körperlicher Anstrengung auf. „In der Schwangerschaft ist Eisenmangel besonders problematisch, weil die Blutarmut zu einer schlechten Sauerstoff-Versorgung der Plazenta und damit des Babys führen kann. Das kann sich nachteilig auf die Entwicklung des Ungeborenen auswirken", ergänzt der Gynäkologe. Daher wird der Eisenstatus auch im Rahmen der Schwangerenvorsorge häufiger überprüft. „Mütter, die typische Anzeichen an sich bemerken, sollten auch außerhalb der regulären Untersuchungsintervalle ihren Frauenarzt aufsuchen, damit er die Beschwerden abklären kann." Eisenmangel kann dann durch die tägliche Einnahme von Eisen-Tabletten oder bei starker Unterversorgung durch eine intravenöse Eisen-Injektion therapiert werden.

Es kann sinnvoll sein, den Zustand der Eisenspeicher schon im Vorfeld einer Schwangerschaft durch Messung des Serum-Ferritin-Wertes überprüfen zu lassen - insbesondere bei sehr schlanken Frauen, bei vegetarischer oder veganer Ernährung, oder wenn Frauen kürzlich geboren haben. Diese Frauen gehören zu einer Gruppe, die besonders oft von niedrigen Eisenwerten im Blut und erschöpften Eisensreserven betroffen ist. Dies sollte im Vorfeld der Schwangerschaft mit dem Arzt besprochen werden. Zudem sollte abgeklärt werden, ob die Krankenkasse die Kosten für diesen Eisenspeicher-Test übernimmt, denn nur eine Messung des Hb-Wertes ist hier oft nicht aussagekräftig.

MfG shoxxes

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