ökonomisches Prinzip 1. Mit minimalem Mitteleinsatz ein vorgegebenes Ziel erreichen (Minimumprinzip); 2. mit gegebenen Mitteln einen maximalen Erfolg erzielen (Maximutnprinzip).

Das ökonomisches Prinzip (ö. P.) (Rationalprinzip, Wirtschaftlichkeitsprinzip) besagt, daß zwischen Mitteleinsatz und Ertrag ein optimales Verhältnis herzustellen ist.

Es existiert in zwei Versionen:

(1) Maximum-Version: Bei vorgegebenem Mitteleinsatz ist ein möglichst hoher Ertrag zu erzielen. (2) Minimum-Version: Ein vorgegebener Ertrag ist mit möglichst geringem Mitteleinsatz zu erreichen.

Problem: Eine Größe (Mitteleinsatz oder Ertrag) muß festgelegt werden. Die gelegentlich zu hörende Formulierung, man solle "mit dem geringsten Mitteleinsatz einen maximalen Ertrag erreichen", ist eine inhaltsleere Aussage.

Beispiel: Ökonomisch im Sinne dieses Prinzips handelt nicht nur der Student, der seine ganze Arbeitskraft auf das Studium konzentriert, um ein möglichst gutes Examen abzulegen; ökonomisch handelt auch jener Student, der lediglich bestehen möchte und nur die dafür unbedingt notwendige Zeit in sein Studium investiert.

das auf den Bereich betriebswirtschaftlicher Betätigung übertragene Rationalprinzip. Allgemein kann es wie folgt interpretiert werden: Eine gegebene Leistung ist mit dem geringstmöglichen Einsatz an Produktionsfaktoren zu erreichen bzw. bei gegebenem Faktoreinsatz ist die Leistung zu maximieren. Da die im Kombinationsprozeß einer Unternehmung eingesetzten Produktionsfaktoren nicht miteinander vergleichbar sind, müssen die Produktionsfaktormengen mit den Werten bzw. Preisen bewertet und so als Kosten gleichnamig gemacht werden. Das ökonomische Prinzip kann dann wie folgt interpretiert werden: Eine bestimmte Leistung ist mit möglichst geringen Kosten zu erzielen oder mit einem bestimmten gegebenen Kosteneinsatz ist eine möglichst große Produktionsleistung zu erzielen. Wirtschaftlichkeitsprinzip.

Das ökonomische Prinzip basiert auf dem Rationalprinzip, welches besagt, daß ein bestimmtes Ziel mit dem Einsatz möglichst geringer Mittel zu erreichen ist. Auf die Wirtschaft übertragen läßt sich das Rationalprinzip als ökonomisches Prinzip in zweifacher Hinsicht formulieren:

  1. als Maximumprinzip: Mit einem gegebenen Aufwand an Produktionsfaktoren ist der größtmögliche Güterertrag zu erzielen,

  2. als Minimumprinzip: Ein gegebener Güterertrag ist mit einem geringstmöglichen Einsatz an Produktionsfaktoren zu erwirtschaften.

Das ökonomische Prinzip ist ein rein formales Prinzip, welches keine Aussagen über die Zielsetzungen des Wirtscha ftssubjektes macht, sondern lediglich die Art der Durchführung wirtschaftlichen Handelns beschreibt.

Das ö. P. besagt, daß ein gegebenes Ziel mit einem möglichst geringen Mitteleinsatz oder mit gegebenem Mitteleinsatz eine möglichst hohe Zielerfüllung realisiert werden soll. In dieser Formulierung ist das ö. P. Ausdruck einer formalen Rationalität. Es kann deshalb auch als inhaltsleer bezeichnet werden. Das Prinzip läßt so viele inhaltliche Interpretationen zu, als es mengenmäßige oder wertmäßige Zielvorstellungen gibt. Erst wenn das jeweilige Ziel entwickelt ist, ermöglicht das ö. P. ein ökonomisches Handeln.

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Ein Bißchen Alltagskulturgeschichte

Anfang der 70er Jahre bis ca. 1983 gab es in der DDR eine für das Land typische Erscheinung der Alltagskultur. Typen die rumliefen mit langen Haaren, einem Parka, "Jesuslatschen", einen breiten lila Kamm in der Gesäßtasche der mit einem Tic-Tack Aufkleber beklebt war. Dazu einen, aus besticktem Gardinenstoff genähten Beutel auf dem in der Regel eine spießige Szene mit Hirschen oder Bären abgebildet war, der sogenannte "Hirschbeutel". Diese Leute imitierten lange Zeit westliche Hippies, setzten aber vor allem ab Mitte der 70er Jahre auch eigene kulturelle Akzente. So soffen sie mangels Grass reichlich Wodka ("Vierzehnfuffzich" oder "Blauer Würger"). Trampten mit einer "Einstrichkeinstrich" Plane als Zelt und Schlafunterlage durch die DDR (was bei dem geringen Kfz Bestand nicht leicht, in dem allgegenwärtigen Kontrollsystem aber auch nicht sonderlich gefährlich war). Einige hielten sich im Dunstkreis von Fußballvereinen mit Nonkonform Image wie Union Berlin oder Chemie Leipzig auf ohne reine Sportfans zu sein. Selber nannte man sich (wenn man sich überhaupt selber benannte) untereinander Kunde. In den 80ern verschwanden dann die Kunden langsam, als sie in die Jahre kamen und die jungschen Typen sich eher als "heavy-metals", "popper", "Punks", bals auch "Skins" auftraten und die Kunden zum alten Eisen gehörten. Wobei einige bis zur Wende auf der Welle hängen geblieben sind und wenn sie auch nur noch den Hirschbeutel weiter mit sich rum trugen und die Haare langsam dünner wurden.

Im Berliner Raum ist von den Kunden der Spruch "watt isn det fürn Kunde" und "Kunden schickt det Arbeitsamt" übrig geblieben (ob in anderen Dialektgebieten auch was geblieben ist, ist mir nicht bekannt). Für alle Spießer, "Alte Säcke" und "Hundertprozentige" fielen die Kunden zusammen mit Blusern, Heavy Metals, frühen und späteren Punks unter den Sammelbegriff "Gammler". Widerständler waren die Kunden nicht (oder sehr selten), politisch meckerten sie zwar an den Zuständen rum und phantasierten manchmal (im Suff) auch politisch rum. Allgemein wollten sie aber "ihre Ruhe" haben, mit Politik und im System keinen Ärger kriegen.

Die Kunden waren wohl die einzige Jugendkultur Welle die nur in der DDR entstanden ist und ihren eigenen Stil und ihr eigenes Erscheinugsbild geprägt hat.

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