Nachgefragt: Hast Du mit Deinen Eltern am nächsten Tag oder später nochmal darüber gesprochen? Nicht, dass der Besuch im Schlafzimmer Deiner Eltern Teil eines sehr intensiven Traumes war (und die gar nix davon wissen), zu dem auch der Gong gehörte. Ich habe auch schon geträumt, dass ich aufgewacht bin (und war mir 100% sicher, dass ich wach bin), nur um dann später nochmal zu erwachen und festzustellen, dass ich das geträumt hatte...

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Hallo, ich denke Schüchternheit kann viele Ursachen haben (z.B. schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit) und da kann ein Training von bestimmten Situationen bestimmt hilfreich sein - kann man sich auch Hilfe holen für.

Vielleicht ist es aber auch gar keine "Schüchternheit", hast Du schon mal was von Hochsensibilität gehört? Das ist gar nicht so selten, man schätzt, dass etwa 15-20% der Menschen (und z.T. auch höheren Säugetiere) hochsensibel sind und das heisst, dass diejenigen eine intensivere Wahrnehmung haben, weil mehr Reize ins Bewusstsein gelangen (die haben quasi weniger Filter und nehmen in derselben Situation mehr wahr als andere). Das hat Vorteile und Schattenseiten. Hochsensible haben eine deatilreiche Wahrnehmung und meist einen ausgeprägten Sinn für Schönes (in einem Buch hab ich mal gelesen, dass HS eigentlich doppelten Eintritt für Konzerte und ähnliches zahlen müssten, weil sie wesentlich mehr davon haben....), deshalb brauchen einige gar keine aufregenden Trips und viel Abwechslung, weil die Welt um sie herum schon so vieles zu bieten hat. Die erhöhte Wahrnehmung findet sich auch im zwischenmenschlichen Bereich, viele Hochsensible meinen, die Gefühle und Gedanken von anderen Menschen geradezu zu spüren oder zu erahnen. Das alles kann aber auch ziemlich überwältigend sein (gerade in Gruppen), wenn so viele Eindrücke und damit verbundene Gefühle auf einen einprasseln, weshalb man einigen dann eine "Schüchternheit" nachsagt, weil sie wie gelähmt von der Situation sind und kein Wort rausbringen, weil sie noch damit beschäftigt sind alles zu erspüren, zu erfassen und in Beziehung zueinander zu bringen. Nicht gerade zuträglich ist, dass Hochsensible schon früh in ihrem Leben "Doppelbödigkeit" erkennen (dass z.B. das Gesagte nicht mit den Signalen einer Person übereinstimmt) über die nicht gesprochen wird (weil sie schlicht und ergreifend oft einfach von den anderen nicht wahrgenommen wird), was zu einer tiefen Verunsicherung, darüber über was "man" redet, führt - wie wenn es eine geheime Abmachung zwischen den Menschen gäbe, über die man nicht Bescheid weiß. Viele Hochsensible haben das starke Gefühl "von einem anderen Planeten" zu sein, sich irgendwie von den anderen zu unterscheiden, aber nicht genau zu wissen, worin. Sie neigen zu Perfektionismus, Harmoniebedürfnis und scheuen Risiken eher und versuchen sich vorher abzusichern (wobei sie bei akuten Bedrohung oft wohlüberlegt und sicher agieren), haben oft eine erstaunliche Intuition und können, wenn sie ausgeglichen sind, mit ihrem feinen Gespür für Menschen und Beziehungen oft für Balance in einer Gruppe sorgen. Wobei viele von ihnen es bevorzugen, wenige intensive Beziehung zu einzelnen Menschen, wie viele oberflächliche Kontakte zu haben. Sie brauchen meist viel Rückzugszeit für sich alleine, um die die ganzen Reize zu verarbeiten und der Wahrnehmung eine "Auszeit" zu gönnen (in der Natur gelingt dies meist am besten), damit es nicht zu einer Reizüberflutung kommt. Deshalb wurde Hochsensiblen lange Introvertiertheit nachgesagt, wobei das aber nicht generell der Fall ist, es gibt auch viele extrovertierte Hochsensible (die Kindheit scheint hier eine wichtige Rolle zu spielen).

Vielleicht kannst Du mit dieser vagen Beschreibung gar nichts anfangen - aber wenn Du Dich darin wiedererkennst, solltest Du Dich mit dem Thema auseinandersetzen (da gibts noch einiges zu wissen), dann bringt "Training" nämlich gar nix, ist dann sogar eher kontraproduktiv , da muss man dann anders rangehen (wobei die Erkenntnis, das man vielleicht "einfach" ein Hochsensibler und nicht alleine ist, bei vielen schon unglaubliche Erleichterung auslöst und oft auch ein ganz anderes Verständnis von sich selbst bewirkt). Hoffe ich konnte Dir mit dieser Erklärung vielleicht weiterhelfen, viel Erfolg!

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