Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll, ich lebe in Deutschland (offensichtlich) und ich denke gerade hier gibt es viel schlechten umgang mit mädchen und frauen mit Autismus.

Im Laufe meines Lebens habe ich jungen und Männer mit einer Autismus-Diagnose gesehen, aber fast keine Frauen. Oft sagen wir "Frauen bekommen keine Diagnose, weil sie die männlichen Kriterien nicht erfüllen, sie maskieren besser", aber selbst Frauen, die tatsächlich die männlichen Kriterien erfüllen, nicht maskieren, eine Menge Schwierigkeiten zeigen, bleiben trotzdem oft bis ins hohe Alter undiagnostiziert.

Beispiel: Meine Schwester hat viele "Merkmale", seit ihrer frühen Kindheit lernte schwer zu laufen, sprach lange Zeit nicht, brauchte Unterricht, um richtig sprechen zu lernen, reagiert empfindlich auf laute Geräusche, hat Schwierigkeiten, Emotionen zu regulieren, hat mehrere Lernschwächen und so weiter und so fort. Mein ganzes Leben lang habe ich mich immer gewundert, dass Lehrer oder Kindergärtnerinnen nie über asd bei ihr nachgedacht haben, sie haben es immer mit einem Achselzucken abgetan, was ihre Probleme betraf. Das Traurigste daran ist, dass viele Jungen und Männer, die ich kenne, die eine Diagnose bekamen, teils noch weniger Symptome zeigten, weniger schwierigkeiten in der Schule und am Arbeitsplatz haben, als sie oder andere Mädchen und Frauen, die ich kannte. Warum werden Mädchen und Frauen in dieser Hinsicht so vernachlässigt? Oder wieso werden sie eher mit Persönlichkeitsstörungen, Depressionen oder Angststörungen diagnostiziert, wenn sie offensichtliche Anzeichen von ASD zeigen?

Bei mir war es auch so, gerade bin ich auf dem weg zu einer Diagnose.