Hallo Tragosso, in den 50er Jahren (des letzten Jahrhunderts) waren Eisschränke bei (kleineren) Gaststätten und vor allem bei "Flaschenbierhandlungen" (so etwas gab es damals noch!) weit verbreitet. Flaschenbierhandlungen hatten meist "keinere" Eisschränke; da passten so ca. drei bis vier Kästen Bier hinein. In das Eisfach passten ungefähr drei bis vier Eisblöcke (ca. 20cm x 20cm x 50cm). Die Brauereien lieferten meist ein mal in der Woche Bier und brachten dann auch frisches Eis. Wenn es sehr warm war, wurde oft auch mehr getrunken und entsprechend häufiger kam Nachschub - Getränke und Eis. Von wirklich guter Isolierung der Eisschränke konnte nicht gesprochen werde. Und noch ein Hinweis: Segelboote haben - wenn sie nicht jeden Abend im Hafen am Landstrom hängen - ein ernstes Energieproblem; der (elektrische) Kühlschrank kann deshalb nur laufen, wenn der Motor läuft. Damit man die Butter nach zwei Tagen nicht trinken muss und das Bier auch schmeckt legen viele Segler - vor allem wenn sie einige Tage unabhängig sein wollen - einen Eisblock (Größe siehe oben) in den Kühlschrank. Bei Motor-(und Kühlschrank-)Laufzeiten von ca. 1h täglich hält so ein Block auch bei mediterranen Umgebungstemperaturen meist 1 Woche. Bei entsprechend guter Isolierung, z. B. in einem tiefen Keller unter schattenspenden Bäumen und gut in Stroh eingepackt kann sich das Eis monatelang halten. Bis zur Erfindung der Eismachine durch Carl von Linde war das die übliche (und auch einzige) Möglichkeit auch im Sommer ein kühles Bier zu haben und deshalb stehen in München in den Biergärten auch immer noch schattenspendende Kastanien

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