Hallo kleintimon
Was ist denn aus deinem Aufsatz geworden und welche Reaktionen hat es gegeben?
LG ramon
Hallo kleintimon
Was ist denn aus deinem Aufsatz geworden und welche Reaktionen hat es gegeben?
LG ramon
Wie Du siehst, "kleintimon", hast du mit deiner Frage ein bis heute, und ich denke bis in weite Zukunft, kontroverses Thema losgetreten. Dein Interesse, resp. Frage kann so einfach nicht beantwortet werden, da es zu persönlich ist. Jeder Mensch fühlt in einer ähnlichen Situation unterschiedlich. Es ist schier unmöglich das Lebensgefühl von damals ca. 16 Millionen Menschen auf einen Nenner zu bringen. Oder versuch doch einmal eure Klasse zu einem Thema zu verallgemeinern. Keine Chance, dazu gibt es zu viele einzelne Meinungen, die von vielen Faktoren abhängen. So auch die Einstellung in der ehem. DDR.
Da du aber mit meiner Antwort auch nicht weiterkommst, empfehle ich dir, dich mit entsprechender Literatur zu beschäftigen. Hhm, nicht mehr viel Zeit dazu? O.K.
Da würde ich dir gern ein Taschenbuch empfehlen: "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus", von Friedrich Christian Delius. Hier ein kleiner Auszug aus einer Rezession von H.Mattias: "...Paul Gompitz ist ein "abgestürzter Intellektueller", dem die Akademikerkarriere in der DDR verwehrt blieb, weil er den Militärdienst verweigerte. Ein großer Widerstandskämpfer ist er deshalb aber nicht. Es geht ihm ja auch ganz gut in der DDR. Er arbeitet in den Sommermonaten als Kellner in verschiedenen Orten an der Ostsee und verdient dabei so gut, dass er sich im Winter ausruhen und dem Leben mit seiner Freundin Helga widmen kann. Doch materieller Wohlstand alleine kann ihm seinen Wunsch, einmal in den Westen und insbesondere nach Syrakus zu reisen, nicht austreiben. Nachdem er den Entschluss gefasst hat, seine Reisepläne zu verwirklichen, vergehen volle sieben Jahre. Die Planung seines illegalen Grenzübertritts ist langwierig; das Beschaffen eines Bootes, das Einfärben des Segels (es muss dunkelfarbig sein, damit es während der nächtlichen Flucht nicht sofort entdeckt wird), das Streichen des Masts - all das sind kleine Kunststücke der Täuschung, die sorgfältige Überlegung erfordern. Die totalitäre Überwachung der DDR-Bürger wird so deutlich genug ins Bild gerückt. Dass es für den Helden trotzdem nie in Frage kommt, der DDR dauerhaft den Rücken zu kehren, wird manche selbstgerechte Wessis vielleicht stören. Es ist aber menschlich und psychologisch überzeugend und zeigt, dass auch in einem totalitären Staat Gefühle wie Heimatverbundenheit existieren; und dass auch Leute, die keine lautstarken Systemkritiker waren, in kleinen Gesten ihre Freiheit und Selbstbestimmung zu affirmieren versuchten. So wie sein Held ist auch das Buch: eine kleine, ruhige, unaufgeregte, dabei aber umso eindringlichere Erzählung, die dazu auch noch spannend zu lesen ist...."
Ich bin selbst in der DDR gross geworden und habe ähnlich Erfahrungen machen müssen wie der "Romanheld". Da dieses Buch sehr realistisch geschrieben ist, habe ich es dir empfohlen. Möglicherweisse musst du es auch zwei mal lesen, aber ich garantiere dir einen ziemlich guten Einblick in die Lebensweisen und das Denkverhalten in der ehemaligen DDR.
Schreib mir doch bitte deine Erfahrungen mit dem Aufsatz und die Reaktionen deiner Mitschüler und Lehrpersonen dazu.
LG Ramon