Viele Jugendliche verstehen Theater auch nicht, also man muss da ja auch herangeführt werden. Theater und FIlm sind bis auf den Einsatz von Schauspielern bei beidem zwei völlig verschiedene Welten:

  • Theater ist live!
  • Theater hat eine Szenographie (also ein gestaltetes Bühnenbild, das sich gegebenenfalls verändert, selbst eine Aussage hat, voller zu entschlüsseldner Symbole steckt oder selbst das Theaterstück auf eine Art und Weise kommentiert!
    • Theaterstücke haben eine Präsenz einen Rhythmus und Energie, die bewertet werden kann!

Und bei den Schauspielern:

  • Theaterschauspiel kann genauso realistisch oder verfremdet sein, wie das Schauspiel im Film!
  • Jeder Schauspieler hat eine Präsenz!
  • Wie funktioniert das Ensemble zusammen? Sind die Schauspieler miteinander verbunden?
  • Wie ist überhaupt das Stück wiedergegeben? Werktreu? Verfremdet? Abstrahiert? Modernisiert?

Ich will jetzt nicht den ganzen Katalog auspacken. Aber während dem Aufzählen ist mir aufgefallen, dass Theater im Vergleich zum Film sehr stark eine aktive Auseinandersetzung mit dem Gesehenen fordert. Passiv reinsetzen und berieseln lassen, geht nicht. Die "Story" ist im Hintergrund, es geht oftmals mehr um das "Wie?" der Aufführung, und dann kann man darüber sprechen, ob es einem gefallen hat, oder nicht.

Na ja, und bei dem Theater ist es wie mit den Filmen: Es gibt verschiedene Genres und nicht jedem gefällt jede Sparte. Eine Komödienliebhaber wird keinen Horrorfilm sehen wollen. Ein Bauertheater ist etwas anderes als eine klassische Inszenierung, eine klassische Inszenierung ist wiederum viel staubiger und opulenter als eine (post)moderne Inszenierung usw.

Also mit andern Worten und zusammengefasst: Man muss das Theater erst kennenlernen, bevor es einem gefallen kann. Und das ist eine Aufgabe der Schule und der Erziehung. Und Theater ist nichts für träge Leute.

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