Zunaechst muss man wohl sagen, dass viele Beziehungen in der jungen Generation hastig und unueberlegt zustande kommen. Jeder hat nen Freund/in, ohne Freund/in wirst du nicht auf die Party eingeladen, und ueberhaupt, ohne Freund/in - da koennten die ja denken an mir ist was falsch. Das ist doch klar, dass diese Beziehungen nur dann halten, wenn die Zufallsauswahl ein Volltreffer war.
In Bezug auf die aelteren: Auch zu meiner Zeit haben die Ehen der Elterngeneration nicht gehalten. Ich kannte nur ein Ehepaar (in Berlin), wo man sagen konnte, die waren miteinander glueklich. Leider war auch das nicht von Dauer und die Frau sprang spaeter vom Balkon. Wir schoben es darauf, dass zu viele Ehen im Krieg hastig geschlossen wurden, mehr Kinder kamen, als man verkraften konnte. Dann waren die engen Wohnverhaeltnisse etc.
Man blieb aber wegen der Kinder und der Nachbarn meistens zusammen und das ist es was man heute nicht mehr macht. Die fehlgeschlagenen Ehen/Beziehungen waren damals wohl genauso wie heute, nur heute ist es offen. Nach den Wirtschaftsreformen ist natuerlich auch der Existenzkampf immer haerter geworden und der Stress um die Existenz bedeutet, dass man dem materiellen Erwerb 100 % geben muss. Fuer Beziehungen und Kinder bleibt oft nichts uebrig. Man zieht daraus offen die Konsquenzen, was man frueher nicht konnte und glaubt, das hat es nicht gegeben, weil es nicht so offensichtlich war.