Ich bin seit 1994 in der Altenpflege tätig. Zuerst als Pflegehelfer, seit 1998 als examinierte Kraft. Ich habe fast ausschließlich stationär gearbeitet, also in Altenheimen.
Der Beruf des Altenpflegers, was die alltägliche Praxis betrifft, steht in der Öffentlichkeit immer noch oder meist im falschen Licht.
In der Altenpflege ist das Mobbing derartig hoch, dass sogar in einem Lehrbuch für Altenpflege (Thieme Verlag) von einem Charakteristikum für diesen Beruf gesprochen wird. Dem schließe ich mich uneingeschränkt an.
Aufgrund des Personalmangels in der Altenpflege sind die Zugangsbedingungen für Leute, die in diesem Beruf tätig sein wollen oder müssen, kriminell niedrig. Das wirkt sich auf verschiedenste Art und Weis negativ auf die deutsche Altenpflege aus.
Es gibt auffallend viele inkompetente Führungskräfte in der Altenpflege.
Viele Kräfte fliehen nach einigen wenigen Jahren aus diesem Beruf. Die Gründe dafür sind vielfältigst: Burn out usw..
Wenn man diversen Veröffentlichungen vertrauen darf, ist der Konsum von Rauschmitteln bei Altenpflegekräften nicht unbedingt so, dass es keinerlei Problem darstellen würde. Also es tritt nicht selten auf.
Das Soziale hat der Beruf schon längst verloren. Würde jede bedenkliche Umgangsform mit alten und hilflosen Menschen an die Öffentlichkeit geraten, wäre ein wirklichkeitnäheres Bild der deutschen Altenpflege möglich.
Heimleitungen, Pflegedienstleitungen sind meist an der physischen und psychischen Ausbeutung der Pflegekräfte massiv beteiligt.
Lange Rede, kurze Empfehlung: Ich würde niemandem raten, diesen Beruf zu ergreifen.