Hallo kreide64
Man hat bisher keine SL mit 3 bis 5 Sonnenmassen gefunden, was womöglich daran liegt, daß bei einem Sternkollaps nur SL ab 5 S-Massen entstehen.
Kleinere gibt es aber mit Sicherheit trotzdem, denn überschwere Neutronensterne kollabieren ab 2,5 bis 3 S-Massen zu einem SL. Das kann durch Akkretion oder durch Verschmelzung geschehen.
Daß man diese Objekte bisher nicht gefunden hat liegt vermutlich dadran, daß SL relativ unscheinbare Objekte sind - sofern sie nicht akkretieren und sich nicht in einem Mehrfachsternsystem befinden.
SL mit über 50 S-Massen wurden aber gefunden. Zum Beispiel ein SL, das durch die Kollision zweier SL entstand und eine fusionierte Masse von 62 S-Massen hat (eine der ersten durch Gravitationswellen nachgewiesenen SL-Kollisionen).
SL mit 100 und mehr S-Massen wurden in den Zentren einiger Kugel-sternhaufen entdeckt und mindestens ein mittelschweres (wahrscheinlich 2 od. mehr) umkreisen Sagittarius A* auf recht weiten Bahnen.
Das Problem der Astrophysik ist die Entstehung der supermassiven SL.
Sagittarius A* ist mit 4 Mio. S-Massen noch ein Leichtgewicht und könnte sich durch Akkretion und Verschmelzung mit anderen SL entwickelt haben (hatte immerhin mehr als 13 Mrd. Jahre Zeit).
Das gilt aber nicht für die richtig schweren Monster, wie z.B. TON-618 mit 66 Mrd. S-Massen, bei einem Alter von max. 3 Mrd. Jahren.
Das Problem dabei ist, daß stellare SL nur einen sehr kleinen Ereignis-horizont (Ehz) haben. Das bedeutet, daß sie keine beliebige Massen in kurzer Zeit akkretieren können (Eddington-Grenze).
Sie können sich aber auch nicht durch Verschmelzung mit anderen SL in kurzer Zeit so enorm vergrößert haben, denn diese anderen gab es zu Anfang nur in geringer Zahl.
Man stand also vor dem Problem, daß supermassive SL mit mehr als 1 Mrd. S-Massen (Quasare) zwar beobachtet wurden, daß man sich ihre Entstehung aber nicht erklären konnte.
Inzwischen gibt es dazu 2 Modelle:
Bei einem geht man davon aus, daß riesige, kalte Gaswolken kollabierten, ohne daß die Wasserstoff-Fusion in ihrem Kern zünden konnte, daß also direkt mindestens kleine supermassive SL entstanden sind.
Das andere Modell geht von supermassereichen Sternen in der ersten Sterngeneration (Pop III) von bis zu 100.000 S-Massen aus, die sehr schnell ausbrannten und bei deren Kollaps ebenfalls kleine, supermassereiche SL entstanden (dieses Modell wird inzw. favourisiert).
Supermassereiche SL haben einen deutlich größeren Ehz und können entsprechend viel akkretieren, daß bereits nach 3 Mrd. Jahren Monster-SL wie TON-618 entstehen konnten (das beobachtete SSL in M87 zählt auch zu dieser Klasse).
Keines der Modelle ist bisher gesichert, aber sie bieten eine Erklärung für die Entstehung supermassiver SL.
Schönen Gruß
https://de.wikipedia.org/wiki/Supermassereicher_Stern