Kann Psychotherapie krank/ kränker machen?

Hallo,

ich (W/24) habe ein Problem, das mich schon seit Wochen beschäftigt. ich fange mal von Beginn an. Ich hatte in meiner Beziehung, die nur 6 Monate ging und voller Zweifel war, die letzten drei Wochen vor der Trennung Bauchschmerzen. Brennen in der Magengegend, Durchfall, Verweigerung von Essensaufnahme. Es hat mich schlichtweg verrückt gemacht und habe es auf einen bestimmten Abend bezogen, an dem es mit den Magenproblemen angefangen hat- Eifersucht, schlichtweg ein von meinem Ex (gleichzeitig Arbeitskollege) geliktes Bild von unserer Kollegin. Krankhafte Eifersucht hatte ich schon immer, aber noch nie hat es mich so sehr belastet. Ob es letztendlich der Grund war für die heftigen Bauchschmerzen, weiß ich bis heute noch nicht. Diese gingen aber immer wieder los, wenn ich nur an meinen damaligen Freund gedacht habe, sodass ich ihn zum Schluss nicht mal mehr ansehen konnte ohne das Gefühl von Übelkeit zu verspüren. Er wollte das natürlich nicht so wahrhaben und hat mir geraten zur Ärztin zu gehen und in jedem Fall nach einem Überweisungsschein zur Psychotherapie zu verlangen. Dies hab ich getan.

In der ersten Stunde der Therapie wusste ich nicht genau was ich erzählen sollte und somit habe ich dem Therapeuten die Situation wie oben geschildert, mit einer von mir und meinem Ex vermuteten Diagnose "Bindungsangst", da ich mich mit dem Thema im Internet auseinandergesetzt habe und vieles auf mich zutrifft. Wie in jeder ersten Therapie wurde auch schon ein Ziel gemeinsam mit dem Therapeuten vereinbart. Perplex und unerwartet habe ich daraufhin geantwortet. "Ich möchte, dass mit meinem Ex alles so wird, wie vor den Bauchschmerzen". Was ich mir selbst nicht geglaubt habe, weil ich es innerlich vielleicht doch so wollte, dass es vorbei mit der Beziehung ist, aber auch gleichzeitig mit Verlustangst zu kämpfen hatte. (Mein Ex hat mittelschwere Depressionen). Ich habe große Schuldgefühle.

In der zweiten Stunde hat er viel zum Thema Bindungsangst erfragt und wie ich darauf kommen würde. Ich habe ihm von meiner Kindheit berichtet, in der ich 18 Jahre meines Lebens nur schlechte Erfahrungen mit meiner Mutter hatte und mich in eine sieben jährige ebenfalls nicht ganz gesunde Beziehung gestürzt habe. Doch immer wieder bin ich aus der Stunde raus und wusste nicht, was mir die Stunde gebracht hat. Zumal er in "alten Wunden" rumpohlt und nach der Therapiestunde mit komischen Gedanken nach Hause ließ.

In der dritten Stunde ging es auch um mein Selbstwertgefühl und Schlafproblemen, weil ich durch kreisende Gedanken schon immer schlechten Schlaf hatte. Er hat mir Antidepressiva Trimipramin verschrieben, welches immer noch nicht von mir angerührt wurde. Stattdessen geht es mir täglich schlechter, ich kann kaum klar denken und bin nur mit Ängsten und Sorgen geplagt, vor allem weil ich mir einrede depressiv zu sein, da ich auf Therapie und nun Antidepressiva angewiesen bin. Ich weiß nicht mehr weiter, macht mich die Therapie nur mehr kaputt?

...zum Beitrag

Hallo, vielen lieben Dank für die schnelle Antwort!

Es sollte keines Wegs so rüber kommen dass ich Menschen mit Depression als Minderwertig ansehe, jedoch das Gefühl habe mich, je häufiger ich aus der Therapie komme in negativen Gedanken gestrickt zu sein und nicht mehr raus zu kommen. So eine Art Stempel "Du bist krank, deshalb bist du auf Psychotherapie angewiesen."

...zur Antwort