Ja, absolut!
Es gibt 5 Phasen Verarbeitung von schlimmen Erlebnissen (z.B. Trauer):
1. Verdrängung / nicht Wahrhaben-Wollen
2. Wut
3. Aushandeln
4. Depression (damit ist ein Tiefpunkt gemeint, nicht die Krankheit!)
5. Akzeptanz
Das Beste ist, man bedrängt ihn nicht und lässt ihn seinen eigenen Weg da durch gehen. Wichtig ist aber für alle "Mitfühlenden", dass sie genau beobachten und darauf achten, dass er nicht in einer Phase der Bewältigung stecken bleibt und dadurch dann womöglich wirklich eine richtige Depression entsteht.
Vielleicht braucht er Hilfe - das kann ihm aber ein Arzt besser nahelegen, weil er es dann u.U. eher annimmt, als von Euch.
Wie lange das her ist, hast Du jetzt nicht geschrieben, aber wenn der Unfall in den letzten Monaten war, dann ist das Verhalten, das Du oben erwähntest, noch völlig im Rahmen.
Also zeigt ihm, Ihr seid da - aber lasst ihn sein Ding tun, solange er nicht stecken bleibt! So Phasen können auch mal etwas länger gehen!
Beobachten und nicht Bewerten ist da immer gut!
Wichtig ist auch: Nicht seine eigenen Vorstellung auf einen Menschen, der in der Krise steckt, überstülpen. Jeder hat seinen eigenen Weg und im Ernstfall ist ohnehin nochmal alles anders.
Ich wünsche Euch und ihm das Beste! Vielleicht ist für seine Familie ein zeitweise in Anspruch genommener Therapeut auch eine gute Idee. Denn da bekommt die Frau(?) von ihm die richtigen Anhaltspunkte für das Verhalten ihm gegenüber.
Alles Gute!
Tamira