Ist es möglich zu verdummen, bzw. das Denken zu verlernen = zu verwahrlosen?

Seit ca. 5 Monaten hänge ich jeden Tag nach der Arbeit nur zuhause herum und schaue abends nur Fernsehen. Dazu kamen verschiedene Zwangsstörungen, u.a. habe ich meinen Eltern jeden Abend ähnliche Fragen gestellt. In diesen 5 Monaten habe ich so ziemlich alles verlernt, was einen Menschen ausmacht. Man kann durchaus schon von einer Fernsehsucht sprechen, dazu kommen abends "Fressattacken", die meistens nicht mehr bewusst gesteuert sind. Am schlimmsten ist für mich der Verlust der Kommunikation (bedingt durch mangelndes Nachdenken) des sozialen Verhaltens, der Emotionen (besonders der Freude) und des Nachdenkens. Ist es möglich das Denken zu verlernen?! Da ich den Vergleich zu einem gesundem sozialem Verhalten und einer gesunden Psyche habe, fällt es mir schwer den aktuellen Zustand zu ertragen. Um genau zu sagen, nimmt mich kein Mensch mehr ernst, da ich mich manchmal wie ein Sonderschüler anhöre (Bitte nicht diskriminierend verstehen). Zusammenfassend kann man sagen, meine Psyche ist ziemlich kaputt: Jede Kreativität, Freude, alte Interessen und Planungsfähigkeit habe ich verlernt. Auch die bewusste Selbststeuerung, sowie Reflexion ist komplett abhanden gekommen. Intellektuell habe ich auch vieles vergessen, was einst in der Schule gelernt wurde. Mir fehlt die Planungsfähigkeit für morgen und die Erinnerung an gestern. Was kann ich dagegen tun=? Im logischem Denken und in allem was Intelligenz ausmacht, bin ich verdummt, da ich neben meinem FSJ-Job in der Behindertenarbeit keine anderen Unternehmungen als Fernsehen und vor dem PC sitzen unternommen habe.

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Hallo, ich kann nur wiederholen, was einige Vorredner hier geschrieben haben: Gehe zu einem Psychiater und/oder (ärztlichen/psychologischen) Psychotherapeuten. Ich denke auch, dass es sich um eine (gerade erst begonnene und damit sehr kurz beeinflussbare) psychische Störung handelt, vielleicht eine Depression, eine Anpassungsstörung, vermutlich eher keine "negative Psychose", dazu schreibst du hier zu viel, dezidiert und wortgewandt. Suche dir kompetente Hilfe, bei Psychiatern kriegst du schneller einen Termin und er kann dich ggf. mit Medikamenten unterstützen, bei Psychotherapeuten dauert es länger, aber nach dem, was du beschreibst, halte ich eine psychotherapeutische Unterstützung auch für sinnvoll, da es um Verhaltensänderungen geht. Um auf deine eigentliche Frage einzugehen: Klar kann man "das Denken verlernen", sieht man ja eindrücklich z.B. bei Demenzerkrankungen. Ich glaube aber kaum, dass das bei dir der Fall ist, das klingt mehr nach einer Frage von Interesse = Motivation und Training.

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