Sind Freundschaften in den USA besser?

Man hoert ja so oft wie von vielen Leuten behauptet wird, dass Freundschaften in den USA nur oberflaechlich sind und es schwer ist richtige Freunde zu finden. Und dass das in Deutschland eher umgekehrt ist und hier Freundschaften laenger halten. Ich kann dem aber nicht zustimmen.

Ich bin mitte 20 und habe hier in Deutschland noch nie eine richtig gute Freundschaft gehabt. Erstmal ist es total schwer ueberhaupt kontakte zu knuepfen, da die Menschen in Deutschland eher distanziert sind und nicht so offen wie Amerikaner. Dann hatte ich zwar mal ein paar Freunde, aber das hat nie wirklich gehalten. Irgendwann hat die andere Person sich einfach nicht mehr gemeldet. Grundlos. Es gab nie Streit oder sonst irgendwas. Meistens so nach 1-2 Jahren oder ein paar Monaten. Einmal sogar obwohl ich mit einer Person mal eine Woche in den Urlaub gefahren bin und die komplette Reise bezahlt habe. Danach hatten wir auch noch etwas kontakt, aber von der anderen Seite kam immer weniger bis sich am Ende garnicht mehr gemeldet wurde oder man grundlos geblockt wird. Und wie gesagt, Streit gab es nicht und es war eigentlich alles gut.

Nun muss ich sagen, dass ich so gut wie alle Freundschaften die ich mit Amerikanern ueber Internet geschlossen habe bis heute noch halten und wir regelmaessig schreiben und telefonieren. Ein paar davon habe ich mit 12-13 Jahren kennengelernt.

Und 4 davon habe ich auch schon in den USA besucht. Habe dann auch mal etwas ueber 1 Jahr dort gelebt. Ich kann echt nur sagen, dass die Menschen dort wesentlich sozialer und offener sind. Sie sind oefters bereit mal spontan was zu machen oder sich mal zu treffen. Und wenn man mal vorbei geht und die Person gerade vorhatte einkaufen zu gehen dann sagt sie einfach sowas wie "Komm doch einfach mit. Koennen ja zusammen einfach". Also viel spontaner halt. In Deutschland muessen treffen mindestens ein paar Tage vorher abgemacht werden und viele haben angeblich immer kaum Zeit.

Mir ist auch aufgefallen, dass Menschen in Bussen und Zuegen viel oefters miteinander reden. Das ist zwar nur Small Talk, aber ist ja nicht schlimm. Dort wird mehr kommuniziert anstatt dass die Leute nur auf ihr Handy gucken.

Ich hab mal vor einem Walmart gesessen nach dem einkaufen und dann kam ein Mitarbeiter raus der gerade Pause machen wollte und setzte sich zu mir auf die Bank und fing ein Gespraech an und fragte mich so Sachen was ich gerne zocke usw.

Beim naechsten mal hat er mich schon gegruesst weil wir uns halt vom letzten mal kannte. Habe solche Dinge in meinem ganzen Leben in Deutschland noch nie erlebt. Und wie schon gesagt, manche Dinge moegen zwar nur Small Talk und Freundlichkeit sein, aber die Freunde die ich dort gefunden habe sind bis heute noch meine Freunde. Bei denen weiss ich dass ich mich auf sie verlassen kann und sie loyal sind. Und das obwohl ich sie zurzeit kaum sehen kann.

Desswegen verstehe ich nicht wieso behauptet wird man findet in Amerika keine echten Freunde. Wieso ist das so?

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Ich hab hier in Deutschland auch viele Amerikaner kennengelernt. Die meisten (ca. 90% von den) waren schon nett und angenehm. Aber lass dich nicht täuschen, denn die können auch anders. Manche können auch schon arrogant und frech werden, wenn du ihnen nicht genug Aufmerksamkeit oder so gibst. Also die Mädchen können schon frech sein. Aber die Jungs waren immer voll cool usw.

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