1. zur Info, damit du dich nicht bei der Bewerbung blamierst: es heißt "Rechtsmedizin", ie Bezeichnung Gerichtsmedizin wurde schon vor Jahren offiziell abgeschafft (weil die Forensiker auf der Seite des Rechtes stehen - das heißt aber nicht logischerweise, auf der Seite der Gerichte).
  2. es gibt sinnvollere Möglichkeiten, deine Eignung zum Medizinstudium abzuklären (gute Noten vorausgesetzt - hier stehen ja schon gute Vorschläge), eine weitere ist die Teilnahme am Schülersanitätsdienst und darauf aufbauend eine ehrenamtliche Tätigkeit beim Roten Kreuz. Die haben gute Strukturen für Jugendliche.
  3. ich schließe mich meinem "Kollegen" von der Feuerwehr an: ich habe in Rechtsmedizin promoviert und, ganz nebenbei, das "Herumschnippeln an Leichen" macht nur einen Bruchteil der dortigen Tätigkeit aus. Der Arbeitsalltag ist ganz anders als bei CSI und man unterschätzt vor allem die seelische Belastung. Vieles, was ich dort erlebt habe, schleppe ich auch heute noch mit mir rum. Es muss einfach nicht sein, dass du dich als 15-Jähriger diesen Tatsachen aussetzt - schon gar nicht aus Neugier.
  4. Falls du dich für Medizin entscheidest - Respekt, wenn du in die Patho oder Rechtsmedizin gehst. Viele Mediziner sind sich nämlich zufein dafür. Aber wenn man mal drin ist: Nirgendwo lernt man mehr Grundlagenwissen und Differentialdiagnostik als bei Obduktionen. Ich arbeite heute in einem ganz anderen Bereich aber die Jahre in der Rechtsmedizin möchte ich fachlich gesehen keinesfalls missen.
  5. Ich kenne einige Kollegen, die von Anfang an nur in die Pathologie wollten. Die sind vielleicht ganz tolle Pathologen geworden, aber menschlich manchmal etwas - vorsichtig ausgedrückt - seltsam. Also solltest du auch aus diesem Grund auch mal die Arbeit an lebenden Menschen zumindest in Betracht ziehen.
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ich hab Medizin geschafft mit mittelprächtigen Mathe-und Chemie- Kenntnissen, ohne Physik und mit großer Begeisterung für Naturwissenschaften und Bio-Leistungskurs (Biochemie war allerdings superhart für mich ....). Ich hatte das Latinum.Meine weiteren Schwerpunkte waren Deutsch, Geschichte, Englisch, was mir nicht geschadet hat - wie ja überhaupt ein erweiterter Horizont niemals schadet. Ich war auch lernwillig wie du es nennst, hinzu kam, dass viele Zusammenhänge, die mir in Mathe, Physik etc. in der Schule einfach nicht in den Schädel rein wollten, während des Medizinstudiums auf einmal logisch und sinnvoll für mich waren. Ich habe es im Zusammenhang einfach besser verstanden. Aber es ist wirklich ein Paukstudium, man muss - wie du richtig erkannt hast - sehr viel lernen (auch auswendig lernen). Eine Liebe zum Menschen ist eine unabdingbare Voraussetzung und die Bereitschaft auch unter harten Arbeitsbedingungen Leistung zu bringen. Ein Praktikum gibt einen kleinen Einblick. Wenn du an Chriurgie interessiert bist, ergibt sich evtl. auch eine Schnuppermöglichkeit als Rettungsassistent bzw. Ehrenamtlicher beim Roten Kreuz. Für mich fiel die Entscheidung, nachdem wir zuhause ein schwer erkranktes Familienmitglied gepflegt hatten und ich merkte, dass ich das kann und mich nicht ekle. Meine andere Liebhaberei (das Schreiben) habe ich inzwischen auch zum Beruf gemacht, wobei mir zugute kommt, dass einem als Arzt nichts Menschliches mehr fremd ist, wie man so schön sagt (weiter Horizont, siehe oben ....). Du solltest dir aber darüber klar werden, warum es gerade die Chirurgie sein soll. Was fasziniert dich an diesem Gebiet? Es gibt sehr viele Fachgebiete und es lohnt sich auch hier sich nicht allzufrüh festzulegen. Ich bin letztendlich auch ganz woanders gelandet und trotzdem zufrieden. Du hast ja noch Zeit dich gründlich zu informieren, ich finde es toll, dass du dir bereits jetzt diese Gedanken machst. Wir brauchen ganz dringend gute, (auch) denkende Ärzte!

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