Mein Mann schreit mich laut an oder sagt wirklich tief verletzende Dinge, wenn wir streiten. Ich will mich nicht in den Himmel loben, sowas wie "Ich will das nicht mehr", "fic* dich" oder "du bist krank" kann ich auch sagen, aber wirklich, wenn gar nichts mehr geht. Häufig versuche ich aber die Situation zu verlassen, aus dem Raum zu gehen. Oft lässt er mich nicht, stellt sich vor die Tür und redet laut auf mich ein, ohne Punkt und Komma.

Es kam schon 2x vor, dass er mich während einer Autofahrt laut anschrie. 1x lag es daran, dass ich über die Klimaanlage gemeckert hatte.

Gestern eskalierte es dann richtig krass. Ich sagte ihm, dass er den Streit mit seiner Familie nicht auf mich projizieren solle. Er kann mich nicht in einen Topf mit denen werfen. Er warf mir vor, seine Gefühle würden mich nicht interessieren. Dass es ihm schlecht geht, wäre mir egal. Er muss immer funktionieren etc. Ich versuche seit Wochen, ihn zum Sport zu motivieren, plane Aktivitäten mit ihm alleine als Überraschung (ohne unser Kind), rede mit ihm, höre zu, halte den Rücken frei, wenn er zocken will. Passe dann auf unseren Sohn auf. Gestern fand er die Fernbedienung nicht als er zocken wollte und rastete komplett aus, meinte, das läge daran, dass ich aufgeräumt hatte, jetzt ist die Fernbedienung weg. Nie könne er sich entspannen. Immer sei irgendwas. Er wollte mein Handy wegschnappen, weil ich aufnehmen wollte, was für beleidigende Sachen er sagt. Ohne Punkt und Komma, sagte er tief verletzende Dinge. Er schnappte meine Hand und irgendwie war ein Schalter umgelegt. Ich sprang auf, sagte laut "Du Pen*er. Du wirst mich nicht schlagen. Es reicht" und wollte aus dem Raum laufen. Er stellte sich wieder vor die Tür, als ich versuchte ihn wegzuschieben, meinte er, ob ich ihn wieder schlagen will. (In der Schwangerschaft ließ er mich nicht aus dem Badezimmer und erklärte mir, wie toll seine Ex doch im Vergleich zu mir sei etc. Ich wollte die Situation verlassen und schubste ihn leicht, dabei fiel er aber auf den Boden und nahm vom Bügelbrett das Bügeleisen mit.)

Es war also zwecklos. Ich bekomme das gar nicht mehr auf die Kette, was er alles sagte, aber sowas in der Art wie "Du mit deinem Junkiebruder. Ich hoffe, er stirbt an einer Überdosis oder wenn er wieder auf der Straße lebt, töten ihn endgültig die anderen..." Ja, das sind Dinge, die tatsächlich stimmen. Mein Pflegebruder ist drogensüchtig und ich leide sehr darunter. Ich habe auch ein Trauma von einigen Erlebnissen in der Kindheit mit ihm. Ich bin seit über 6 Jahren in Therapie und kann eigentlich sehr gut mit allem umgehen, war auch zwei mal in der Klinik vor über 5 Jahren. Er hörte nicht auf. Ich flehte ihn an, damit aufzuhören. Er machte weiter. Ich zitterte am ganzen Körper, versuchte dann seinen Mund mit meiner Hand zu schließen, schließlich steckte ich meine Hand in seinen Mund. Er blutete danach ganz leicht.

Ich komme gerade nicht klar und weiß nicht, wie es weitergehen soll...