Hallo, ich arbeite als Sekretärin in einem Büro (1 Chef, 2 Teilzeitangestellte), das sich in einer Doppelhaushälfte befindet. Im selben Haus hat die Frau meines Chefs ihr eigenes Büro (2 400,- Euro Jobs). Dieses Büro hängt mit an unserem Router, das heißt, es gibt nur ein einziges Netzwerk. Vor 2 Wochen hat es einen Vorfall gegeben (fingierter Anruf von Microsoft bei der Frau meines Chefs) bei dem die beiden PCs dieses Büros danach mit Trojanern und Viren befallen waren. Die Frau meines Chefs hat daraufhin ihren Angestellten eine Arbeitsanweisung erteilt, dass u.a. externe Datenträger (USB-Sticks etc) nur noch auf einem extra Rechner ohne Netzwerkanschluss eingelesen werden dürfen. Privates Surfen oder Speichern von privaten Fotos ist nicht mehr erlaubt usw. (der komplette Text dieser Arbeitsanweisung klingt so, als würde er von der Datev oder von Siemens stammen). Jetzt verlangt sie auch von mir und meiner Kollegin (sie ist derzeit im Urlaub) dass wir diese Arbeitsanweisung, in der sie sich als "Arbeitgeber" und uns als "Arbeitnehmer" bezeichnet, unterschreiben, obwohl wir beide bei ihr gar nicht angestellt sind. Mein Chef meint, ich solle das halt unterschreiben (damit sie Ruhe gibt vermutlich), aber ich würde mich gerne "auf die Hinterbeine" stellen und meine Unterschrift verweigern. Privat mache ich auf dem Arbeitsplatzrechner sowieso nichts, aber es würde mir meine Arbeit ganz erheblich erschweren, wenn ich mich an die Anweisung halte, weil ich jeden Tag dienstlich Fotos auf CD und USB-Stick oder per e-mail erhalte, diese dann auf dem Netzwerkserver speichere und danach ausdrucke, um sie meinem Chef zur Bearbeitung vorzulegen (im übrigen haben wir auch niemanden, der auf dem separaten Rechner das Virenprogramm aktuell hält, was ich ohne Internetanschluss für ziemlich schwierig halte).

Lange Rede, kurzer Sinn: Muss ich diese "Arbeitsanweisung" unterschreiben, obwohl sie ja nicht meine Arbeitgeberin ist oder kann ich das getrost ignorieren? Vielen Dank, ich bin gespannt auf Eure Antwort!

Ergänzung: Vielen Dank für die sehr schnellen und hilfreichen Antworten, auch JohnDoe101 hat mir sehr geholfen mit seiner Antwort.

Ich habe jetzt doch unterschreiben, da ich nach ruhigem und konzentriertem Durchlesen der Arbeitsanweisung gemerkt habe, dass sich alle Punkte auf das Kanzleinetzwerk beziehen - mit dem ich ja als Angestellte des anderen Büros sowieso nichts zu tun habe. Außerdem wird dadurch verhindert, dass mein Chef auf die Idee kommt, selbst so eine Arbeitsanweisung auszugeben (die ich ja dann befolgen müsste).

Ergebnis: Alle sind zufrieden und keiner merkt, dass diese Arbeitsanweisung eigentlich nur für den Papierkorb taugt! (zumindest was mich und meine Kollegin anbelangt). Also noch mal vielen Dank!