Macht die Beziehung noch Sinn?

Hallo ihr lieben,

Hintergrund: ich bin seit 2,5 Jahren mit meinem Freund zusammen und wir wohnen auch zusammen. Ich liebe ihn sehr, auch wenn wir im Leben an verschiedenen Punkten stehen. Ich mache gerade meinen Master, verdiene schon seit Jahren gutes Geld, die Wohnung läuft auf meinen Namen (Mitarbeiterwohnung), ich habe viel gespart und kann auch gut mit meinem Geld umgehen. Er hat mit mühe seine Ausbildung bestanden (ich habe ihm 1,5 Jahre intensiv beim Lernen geholfen), ich habe ihm einen besseren Job organisiert (netto fast 1000€ mehr), für den er eine Weiterbildung machen muss. Er hat genau 0€ gespart, keinerlei Unterstützung von den Eltern (im Gegenteil: er muss sie immer finanziell unterstützen, lange Story und soll hier nicht zur Diskussion stehen). Er kann nicht mit Geld umgehen, egal wie viel er verdient. Ende des Monats hat er immer 0€ oder ist im minus. Er hat sich schon mehrmals von mir Geld geliehen und sieht auch nicht ein, dass er sich WENIGSTENS einen Notgroschen sparen sollte.

Ich liebe ihn sehr, aber in letzter Zeit kommen mir immer mehr Zweifel und ich mache mir sorgen um meine/unsere Zukunft:
1. Ich hätte gerne in 2-3 Jahre eigene Kinder und will davor im kleinen Kreis heiraten (max. 15000€). Bis dahin bin ich mit dem Master fertig und finanziell gut aufgestellt. Ich möchte die ersten 3-4 Jahre auf jeden Fall mit den Kindern zuhause bleiben und danach nur TZ arbeiten (steht hier auch nicht zur Debatte). Habe ihm das immer so gesagt und er kennt es auch nicht anders aus seiner Kindheit. Jedoch gibt es dann Probleme mit dem Geld. Da er ja nichts gespart hat und sein Gehalt vermutlich nicht komplett ausreicht für uns alle dann, müsste ich ja doch wieder arbeiten gehen oder etwas von meinem Ersparten nehmen. Das möchte ich eigentlich nicht, aber er denkt auch nicht mal darüber nach, wie das alles werden soll. Er redet ständig von großen Anschaffungen (Haus, Auto mit dem er den ganzen Tag rum fahren will für die Arbeit (meiner Meinung nach für den Job nicht nötig und Öffis reichen auch aus)). Er rechnet nicht mal, dass wir uns das gar nicht leisten können wenn er immer so knapp bei Kasse ist.

2. Ich habe die ersten 2 Jahre unserer Beziehung das 3-fache verdient, daher war es für mich in Ordnung, ihm hin und wieder zb Kleidung zu kaufen oder den Urlaub zu finanzieren. Ich möchte meinen Lebensstandard beibehalten (der ist auch jetzt nicht super exklusiv und sonst was, meine Eltern waren auch nie reich, aber wir haben uns trotzdem gerne Urlaube etc geleistet). Jetzt wo er aber mehr verdient, kauft er mir keine Blumen, bringt nicht ab und zu mal eine Kleinigkeit als Geschenk mit oder lädt mich zum essen ein. Das geht für mich eigentlich überhaupt nicht, weil ich das für ihn immer mache. Man muss aber sagen, dass er mir einen super tollen Adventskalender gemacht hat und auch den Valentinstag sehr toll gestaltet hat. Danach war aber gar nichts mehr. Ich muss mich immer um alles bemühen, wo wir essen gehen etc. Da würde ich mir etwas anderes wünschen, aber er ändert leider nichts.

3. Wir waren heute essen und es war alles super, aber dann beim bezahlen hat er richtig laut durchs ganze Restaurant gerufen „sie zahlt“ und so gegrinst. Ich weiß nicht, ob er Komplexe hat, weil ich mehr Geld habe als er oder mich da klein machen wollte? Mir ist es an sich egal, wie viel Geld jemand am Anfang hat, versteht mich also nicht falsch. Man kann sich aber dann nach und nach mit seinen Möglichkeiten ein bisschen etwas aufbauen. Auf jeden Fall habe ich dann gezahlt (hole ich mir aber von unserem gemeinsamen Konto, das nur für Lebensmittel und Miete genutzt wird, wieder) und er hat dann wieder so komisch gesagt „Danke Schatz“. Das war so ein spöttischer Ton. Kann das hier gar nicht beschreiben, mir ist aber alles aus dem Gesicht gefallen und ich war total zittrig danach, weil es für mich so eine herabwürdigende Situation war (weil er so spöttisch war).

4. Er hat gestern 10 Stunden am Stück irgend so ein bescheuertes Ballerspiel gezockt und war dann sauer, weil ich gefragt habe, wann er denn ins Bett kommt.

das sind so ein paar Sachen, die mich nerven und er wird auch sauer, wenn man ihn darauf anspricht. Ansonsten ist er wirklich ein toller Freund, sehr kinderlieb, humorvoll, meine Familie liebt ihn, hilfsbereit etc. Ich habe aber manchmal das Gefühl, dass er nur von außen so ist und dann mit mir ein wenig anders ist.

jetzt bin ich auf eure Nachrichten gespannt! Danke fürs Durchlesen :)

Liebeskummer, Alltägliches, Beziehungsprobleme, Partnerschaft
Freund lernt nicht?

Hallo, mein Freund macht seit 4 Jahren eine Ausbildung und hat leider seine ersten 2 Versuche von der Abschlussprüfung nicht bestanden. Jetzt im November hat er den letzten Versuch und wenn es dann nicht klappt, hat er logischerweise keine Ausbildung. In der Arbeit ist er super motiviert und kann alles, nur das Lernen fällt ihm schwer. Sein Deutsch ist leider auch nicht so gut wie das eines Muttersprachlers, trotzdem wäre die Prüfung schon zu schaffen. Ich habe mit ihm für jede Prüfung gelernt und Lernmaterial besorgt, es war aber nicht genügend Zeit. Er sieht nicht ein, dass man Monate zuvor halt schon anfangen sollte. Ich habe selber ein abgeschlossenes Studium, kenne mich also mit Lernplänen und verschiedenen -methoden gut aus. Wir hatten eigentlich darüber gesprochen, dass er auch gerne meine Hilfe annimmt. Jetzt sind es noch 1,5 Monate und er kann vielleicht 10% des Stoffes. Er arbeitet sogar jetzt Teilzeit, damit er mehr Zeit und Energie zum Lernen hat. Trotzdem will er alles andere lieber tun als lernen. Ich habe Verständnis, dass Lernen ihm schwer fällt und keinen Spaß macht, jedoch ist es so wichtig für seine und auch meine Zukunft. Ohne abgeschlossene Ausbildung und ausreichend Sprachkenntnisse ist es nunmal schwierig, genügend zu verdienen um evtl. mal eine Familie zu versorgen. Ich sage ihm, dass ich mir Sorgen mache, aber er sagt, ich soll mich nicht einmischen. Ich arbeite Vollzeit, nehme mir nach der Arbeit den ganzen Nachmittag und Abend Zeit, ihn zu unterstützen. Ich unternehme so gut wie nichts mehr mit Freunden und habe auch meine Familie schon länger nicht mehr gesehen. Für mich ist das an sich okay, so hatte ich es im Studium in der stressigen Klausurenphase auch gemacht. Vor allem weil ich weiß, dass ich danach wieder ganz viel Freizeit haben werde. Daher unterstütze ich ihn ja auch gerne. Er hat ein tolles Jobangebot, mit dem er viel Geld verdienen und ihm Spaß machen würde, aber dafür braucht er eine abgeschlossene Ausbildung. Ich fühle mich hilflos, weil ich versuche, ihn zu motivieren, aber es nützt nichts. Ich bin seit Monaten aufgrund des hohen Stresses in meiner Arbeit schon am Limit und habe glaube ich Ansätze für Burnout. Die Situation ist für mich belastend und zu viel, weil ich nicht für 2 das Leben organisieren kann. Wenn er die Ausbildung nicht schafft, dann geht das ja so weiter. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Freund und würde nichts lieber tun, als mit ihm ein Leben lang zusammen zu bleiben. Wir harmonieren gut - außer in punkto lernen. Ich will einfach, dass er Einsatz zeigt, mir beweist, dass ihm seine und unsere Zukunft nicht egal ist. Aber ich kann ihm nur die Tür öffnen, durchgehen muss er selbst. Was würdet ihr mir raten? Wie kann ich ihn vielleicht mehr motivieren? Und wie kann ich ihm verklickern, dass ich nur das Beste für ihn will? Er sagt nämlich in Streitsituationen immer, dass er mich nicht um Hilfe gebeten hat. Ich fühle mich hilflos und könnte den ganzen Tag weinen, weil ich Angst vor der Zukunft habe. Wir wohnen auch zusammen und ich wünsche mir nichts mehr, als dass das für immer so bleibt. Aber kann ich mit so einer Verhaltensweise, die sich vielleicht durch seine ganze berufliche Laufbahn zieht, glücklich werdenr?

Ausbildung, Beziehung, Beziehungsprobleme
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