Baummagie: Weide und MystikIn der nordischen Mythologie war die Weide der Göttin Iduna geweiht. Sie galt als Göttin der unvergänglichen Jugend. Die alten Griechen brachten die Weide mit der Erdgöttin Demeter in Verbindung. Ihr Zuständigkeitsgebiet umfasste die Ernte und demzufolge auch das Getreide. Demeter hatte mit dem Göttervater Zeus, der auch ihr Bruder war, eine gemeinsame Tochter namens Persephone. Aufgrund einer Entführung durch Hades und einer mit Zeus getroffenen Vereinbarung musste Persephone alljährlich vier Monate in der Unterwelt verbringen. Diese Zeit verbrachte Demeter mit großer Trauer, die sich auch auf die Natur übertrug. Demeter zog sich während dieser Phase zurück und somit herrschte auf der Erde der Winter. Weil die Weide mit dem Mond assoziiert wird, war sie in etlichen Kulturen einer Mondgöttin gewidmet. Weidenbäume waren nach Ansicht unserer Vorfahren überaus mitfühlend. Wer sich mit Sorgen oder Krankheiten abplagte, begab sich unter einen Weidenbaum, der den Kummer nicht nur spürte sondern auch auf sich nahm. Den Sagen nach, dienten Weiden Kobolden und Elfen als Lebensraum. Später wurde eine Weide jedoch als Hexenbaum beschimpft. Für Frauen war es deshalb besser, Weiden zu meiden, um nicht als Hexe bezeichnet zu werden. Weidenäste sind auch heute noch bei Wünschelrutengängern beliebt. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Wasservorliebe der Bäume während des Ausschlagens der Rute bei Wasseradern zeigt.

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