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Also, ich habe vor einem Jahr meine Seminarfacharbeit über Oskar Schindler geschrieben. Wir haben insbesondere diskutiert, inwiefern er ein Held war (man darf nicht vergessen, dass er ein Nazi war). Ich persönlich würde Oskar Schindler nicht als Propheten bezeichnen, denn wie du schon sagst, die Definition passt eher nicht auf seine Person. Ich würde sagen, Schindler kann bis heute als Vorbild für Menschlichkeit während einer Zeit unsagbarer Unmenschlichkeit gelten. Es gibt heute etwa 6000 Nachkommen der Schindler-Juden, man kann also durchaus auch sagen, dass er Leben geschenkt hat. Persönlich war Schindler kein Edelmann, er war ein Genussmensch und ein Lustmolch und zunächst trat er in die NSDAP ein und stellte Juden ein, um von ihnen profitieren zu können. Seine Meinung habe er geändert, als er sah wie man die Juden in den Ghettos (besonders in Krakau) behandelte und er opferte sein gesamtes Geld und er riskierte sein eigenes Leben unzählige Male, um die Situation für seine jüdischen Arbeitskräfte so gut es ging zu verbessern. Er war demnach auch ein humaner Mensch, der Juden nicht als Abschaum, sondern als die Menschen, die sie sind, betrachtete Im Kontext des Nationalsozialismus würde ich sagen Schindler war ein Revolutionär und ohne Zweifel ein Held.