Es ist in der Tat so. Betrüger inserieren in diversen Tageszeitungen mit angeblich günstigen Fahrzeugen wie Topmodelle, Wohnwagen/-mobile, Traktoren, Baumaschinen, Motorrädern, Boote. Die Masche ist immer die gleiche: Alle Angebote liegen weit unter dem Marktpreis und sind fast nur halb so teuer, wie marktüblich angeboten. Der Schriftverkehr läuft immer über Mail, meistens in schlechtem Deutsch und man bekommt Fotos, die aus z. B. ebay-Kleinanzeigen oder anderen Börsen kopiert wurden, zugeschickt. Dann wird um eine Vorauszahlung gebeten, da die Fahrzeuge teils im Ausland stehen, teils im Auftrag verkauft werden. Das Geld ist man dann am Ende los. Das ist die eine Seite der Medaille.

Die andere ist die, dass Daten abgegriffen werden, wenn man sich auf solche Anzeigen meldet. Auch wenn man selber ein Fahrzeug inseriert, kann es passieren, dass man Betrügern aufsitzt. Man muss Personalausweis und Fahrzeugschein kopieren um nachzuweisen, dass es das eigene Fahrzeug ist. So haben die Betrüger genug in der Hand, um z. b. bei einem Verlag unter Vorlage des Ausweises als Echtheitszertifikat in Ihrem Namen Anzeigen bei anderen Verlagen zu schalten. Sollte auch noch eine Kontonummer bekannt sein, wird auch abgebucht und der Schaden kann weit über 1.000 Euro betragen. Diese Masche wird bei allen Kleinanzeigen verwendet und so kommt man auch in den Genuss einer Anzeigenschaltung eines Wohnmobils, wenn man nur auf das Angebot eines E-Bikes geantwortet hatte.

Ich bin Mitarbeiter in einem Verlag, und habe täglich damit zu tun, diese Betrüger auszuhebeln, was auch zu 90% machbar ist. Die Maschen werden aber immer feiner und so wird es schwieriger, die Guten Anzeigen von den Bösen zu trennen.

Mein Tipp lautet: Alles, was unter Preis angeboten wird, egal ob Jogginghose oder Luxuslimousine - Finger weg!!! Auf keinen Fall persönliche Daten preisgeben (es empfiehlt sich sogar bei gmx und Co. eine eigene Email zu hinterlegen für solche Fälle) und immer nur Barzahlung bei Abholung. Vorsicht da auch bei höheren Beträgen: Nie alleine hingehen. Und das Wichtigste: Schalten Sie Ihr Hirn ein. Gesundes Selbstvertrauen hilft in der Regel und bei einem schlechten Bauchgefühl lieber das Schnäppchen sausen lassen. Sie würden doch auch nicht ein Fahrzeug für 14.000 Euro verkaufen, das einen Wert von 36.000 Euro hat?

Falls es doch schiefgegangen ist, wie ich auch schon mitbekommen habe, hilft nur noch der Gang zur Polizei und Anzeige erstatten. Das Beste ist auch, bei Erkennen dieser Betrüger die Polizei zu informieren. Eines aber vorneweg: Der Erfolg tendiert gegen 0. Das heißt, das Geld ist in der Regel weg.

Ich hoffe, dass ich einige Fragen hier beantworten konnte und hoffe, dass meine Angaben dazu helfen, dass die Reinfallquote deutlich gesenkt wird.

...zur Antwort