Ich habe selber seit meiner Kindheit sehr große Hörprobleme und kann daher das Problem von dieser Seite schildern. Auf einem Ohr bin ich ganz taub, auf dem anderen habe ich noch ein Restgehör und daher nur auf dieser Seite ein sehr starkes Hörgerät. Trotzdem bleibt mein Hörvermögen auf dieser Seite ziemlich eingeschränkt. Dadurch, dass ich links gar nichts höre, ist meine Hörbehinderung natürlich noch stärker. Dennoch höre ich generell, und man kann sich mit mir unter gewissen Voraussetzungen unterhalten, wenn man dazu bereit ist. Man muss nicht brüllen, aber zum hörenden Ohr zugewandt und nicht zu weit weg und zu leise sprechen, da ich vor allem mit den höheren Frequenzen (Konsonanten) Probleme habe. Daher bitte auch sehr deutlich sprechen, da ich manches, bei weitem nicht alles, auch von den Lippen ablesen kann (z.B. s oder f, p oder t). Daher bitte auch nicht schnell sprechen, das Erfassen dauert ein bisschen, ich muss ich beim Hören nicht Verstandenes auch zusätzlich aus dem Zusammenhang kombinieren. Das ist alles mit Konzentration verbunden, ich höre nicht so beiläufig wie die anderen. Und was die alles hören, weiß ich sowieso nicht. Das erfordert natürlich Bereitschaft, auf meine Höreinschränkung einzugehen. Ich habe durch meine starke Schwerhörigkeit schon Zurücksetzungen erfahren, die mir als ich jung war weh getan haben, aber ich habe auch Freunde, die sich gern mit mir unterhalten und sich auf mich einstellen. Mit bis zu drei Personen, die dazu bereit sind kann ich mich in ruhiger Umgebung (das ist wichtig, sonst versteh ich nichts) an einem Tisch unterhalten, wenn eine Person rechts von mir sitzt, und die anderen direkt und schräg rechts gegenüber und nacheinander deutlich sprechen. Natürlich halte ich mein Hörgerät immer sauber und in gut einsatzfähigem Zustand. Es ist meine einzige Möglichkeit mit dem Ohr am Leben teilzunehmen. Zur Reserve habe ich immer noch ein älteres Modell zur Verfügung. Ein gut funktionierendes Hörgerät, das können meine Mitmenschen von mir verlangen, damit mein Gehör in seinen Grenzen so gut als möglich einsatzfähig ist.

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Beim Ohrenarzt oder Hörakustiker werden punktuell 11 Frequenzen getestet zwischen 100 Hz und 8000 Hz in Lautstärken von 0 bis 130 db, bei mir in der Vergangenheit aufgrund meiner schweren Hörbehinderung schon viele zig mal. Die letzten beiden (6 Khz und 8 Khz) höre ich schon lange überhaupt nicht mehr. Waren bei dir bei allen Frequenzen die Werte optimal? Wenn nicht hast du z.B. eine Beeinträchtigung in den höheren Frequenzen? Dann ist das Sprachverständnis von Konsonanten (f, s, p, t usw.) vielleicht beeinträchtigt, weswegen du schlecht verstehst. Wenn ja, dann liegt dein Problem nicht am Ohr, sondern vielleicht an der Bereitschaft von Hirn oder Psyche, das zu verarbeiten. Hängst du viel eigenen Gedanken nach, empfindest du es manchmal als störend, angesprochen zu werden, sodass unbewusst weniger Konzentrationsbereitschaft da ist? Das könnte auch eine Ursache sein, wenn das Ohr o.k. ist.

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