Hallo!

ich weiß zwar nicht, ob sich hier jemand damit auskennt, und ich weiß auch, dass man keine Diagnose stellen kann, aber ich frage mich schon seit Längerem, ob ich (neben Depressionen und Panikattacken, wegen derer ich in Behandlung bin) einfach eine soziale Phobie habe oder ob das Asperger sein könnte. deswegen wollte ich einfach nach eurer Meinung fragen.

  • Ich habe extreme Probleme mit Blickkontakt, vor allem bei Fremden. Inzwischen ist es bei Freunden besser geworden, aber ich gucke anderen nicht "selbstverständlich" in die Augen bzw. weiß, dass es einen natürlichen Rhythmus geben muss, in dem man das "automatisch" macht - ich muss es eigentlich immer bewusst einsetzen.
  • Ich habe irgendwie sehr oft extreme Probleme mit Körperkontakt. Meine Mutter meinte, ich wollte als Kind nie kuscheln, und das will ich immernoch nicht. Auch nicht mit meinem Freund. Vor allem, wenn ich mich nicht wohlfühle oder mich geärgert habe oder jemanden nicht kenne finde ich Körperkontakt total unangenehm, fast "schmerzhaft". Ich kann aber auch gute Freunde wirklich herzlich umarmen, wenn mir danach ist.
  • Ich brauche sehr viel Zeit allein. Wenn ich die nicht bekomme, und das Gefühl habe, dass mich jemand vereinnahmt, erlebe ich eine extreme innere Spannung, die ich nicht wieder abbauen kann. Soziale Interaktion - auch mit Menschen, die ich sehr mag - raubt mir immer Energie.
  • Ich hasse Small Talk, und weiß in Small Talk-Situationen nie, was ich sagen soll. Außerdem kann ich nicht einschätzen, welche Informationen in solchen Situationen angebracht sind - manchmal sage ich dann wohl zu persönliches oder so. Aber ich weiß oft schon, wann Small Talk "gefordert" wäre - im Fahrstuhl zum Beispiel im Büro - aber diese Situationen sind sehr unangenehm. Kann aber auch einfach nur die soziale Phobie sein.
  • Ich stehe bei Witzen oft auf dem Schlauch und lache tatsächlich als letzte, wenn überhaupt. Manchmal lache ich auch so mit, weil ich nicht sagen will, dass ich den Witz nicht verstanden habe.
  • Wenn ich z.B. U-Bahn fahre mache ich mir seit eh und je Gedanken, wo ich sitzen kann (am besten nicht neben Leuten), und habe ein System, welcher PLatz am besten ist ..also: am besten nicht im 4-er-Abteil, sondern in den Bänken gegenüber, wo man leichter rauskommt, ohne Leute fragen zu müssen. Und dort am besten am Rand, wo man nur zu einer Seite eine Person hat. Ich überlege auch ein paar Stationen vorher, wie ich durchkomme, welche Leute ich fragen muss, um durchzukommen und so. Das kann aber aber auch wieder die soziale Phobie sein. Allerdings hat sich das auch durch wirklich viel, viel, viel Übung nicht verändert oder gebessert - es bleibt einfach gleich.

Allerdings:

  • Ich benutze selbst ziemlich viel Mimik, wenn ich mit der Außenwelt interagiere, bzw. mit Menschen, die ich nicht kenne. Weil ich das Gefühl habe, dass ich eben keine normalen Reaktionen zeige...

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