jemand gut in deutsch?

Textinterpretation

Der Text „Maßnahmen gegen die Gewalt“ wurde von dem deutschen Schriftsteller Bertolt Brecht Anfang der 30er Jahre geschrieben. Die Geschichte zerfällt in zwei Teile, was der Leser sofort merkt. Der erste Teil besteht hauptsächlich aus Dialogen. Darin setzt sich „Herr Keuner, der Denkende“ mit dem Vorwürfen seiner Schüler auseinander. Sie meinen, dass er seine Aussagen zur Gewalt zu schnell ins Gegenteil verkehrt, als die Gewalt ihn zu einer Stellungnahme auffordert. Man merkt, sofort, dass Brecht hier keine reale Handlung erzählt. „Die Gewalt“ wird als einen Person dargestellt, die sprechen kann; es gibt keinen Hinweis auf einen realen Ort oder einen bestimmten Zeitpunkt des Geschehens. Ähnlich wie bei einer Fabel scheint es eher darum zu gehen, mit der Geschichte einen bestimmte Lehre oder Einsicht zu vermitteln. Das macht Herr Keuner schon in zwei Schlüsselsätzen: „Ich habe kein Rückgrat zum Zerschlagen. Gerade ich muss länger leben als die Gewalt.“ Herr Keuner betrachtet sich anscheinend als wichtigen Lehrer, der unter allen Umständen weiterleben muss. Damit die Schüler diese Haltung besser verstehen, erzählt Herr Keuner ihnen im zweiten Teil eine Beispielgeschichte. Darin geht es um einen Agenten der in die Wohnung des Herrn Egge kommt. Dieser Agent hatte einen Schein, mit dem er jede Wohnung betreten konnte und ihm jedes Essen gehört das er will. Herr Egge diente dem Agenten 7 Jahre lang, brachte ihm Essen, vertrieb Fliegen und betrachtete seinen Schlaf. Als der Agent so fett wurde dass er starb wickelte ihn Herr Ecke in eine verdorbene Decke, schleifte ihn aus dem Haus, wusch das Lager, strich die Wände, atmete auf und sagte „NEIN“ !

Wenn man ernsthaft nachdenkt, wird klar, dass das Zurückweichen von Herrn Keuner und Herrn Egge vor der Gewalt gar keine Feigheit ist, sondern einen taktische Maßnahme, um auf einen günstigen Zeitpunkt zu warten. Sie leisten sozusagen nicht aktiven, sondern passiven Widerstand gegen die Gewalt.

Deutsch, Aufsatz, Interpretation
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