Faust begegnet im Laufe des Dramas in der Gelehrtentragödie 2 maßgeblichen Figuren: Meohistopheles, den Teufel, und Wagner. Goethe möchte in diesen Szenen den Kontrast zwischen Gut und Böse darstellen, indem er Goethe zuerst das Gute (Wagner) über sich ergehen lässt, bevor Mephistopheles (das Böse) über ihn Überhand nimmt. Die Figur des Wagners stellt also hier offensichtlich eine Verkörperung Gottes dar. Dies zeigt sich anhand Wagners angebot, eine griechische Tragödie mit ihm vorzutragen (523): Wagner bezieht sich hier erkennbar auf göttliche Beziehungen in der griechischen Mythologie und lässt sich so für das geschulte Auge als Gott enttarnen, der Goethe indirekt vor dem Kommen Mephistos warnen will. Die Figur des Wagner ist allwissend und verkörpert alle Wünsche Fausts, der wissen will, "was die Welt im innersten zusammenhält" (383). Auffallend bei dieser These ist ebenfalls, das Wagner und Gott in keiner Szene der beiden Teile der Tragödie gleichzeitig auftreten. So wird Wagner zur wahren tragischen Figur des Dramas und Stürzt Gretchen ins verderben.

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