Schulangst trotz guter Noten?

Hallo liebe Community,

Ich hoffe jemand von Euch nimmt sich die Zeit und liest diesen Text. :S

Ich bin knapp 16 Jahre alt und habe in der Schule (Gymnasium, 10. Klasse) in letzter Zeit notentechnisch einen richtigen "Schwung" nach oben gemacht. Mein Durchschnitt beträgt (mit nur geringer Anstrengung und wenig Lernen) 1,4. Ich habe auch Freunde in der Schule, verstehe mich mit fast jedem super gut und habe auch keine Probleme mit den Lehrern. Eigentlich müsste ich glücklich sein, in der Schule so "erfolgreich" zu sein (im Gegensatz zu meinen Geschwistern - Förderschule). Die Schule an sich ist auch toll und hat auch einen guten Ruf. Aber trotzdem habe ich regelrecht eine "Schulphobie". Ich bin jeden Tag extrem froh zu Hause zu sein, abends graut's mir schon richtig davor, am nächsten Tag wieder los zu müssen. Nicht selten quält mich dann Übelkeit, Bauchschmerzen und auch sonst fühl' ich mich allgemein recht angeschlagen. Hunger hab' ich dann auch nicht mehr, so geht es mir sonst nur, wenn ich wirklich krank werde (hab' auch noch nie was mit Diät oder so gemacht, bin von Natur aus schlank). Am Wochenende geht das dann wieder, in den Ferien blühe ich regelrecht auf (auch wenn ich da nicht soo viel mit meinen Freunden unternehme). Doch so 1-2 Tage vor Schulbeginn plagt mich schonwieder diese "Angst", ich fühl' mich wieder krank und kann auch kaum noch schlafen. In letzter Zeit leide ich auch unter ziemlich starken Schlafstörungen.. Ich hab' ehrlich gesagt auch (abgesehen von der Schule) Depressionen, aber die haben im Prinzip doch nichts mit der Schule zutun, weil da doch alles so gut läuft.

Weiß jemand von Euch, was mein Verhalten und Wohlbefinden gegenüber der Schule so stark beeinflussen könnte? Habt Ihr vielleicht auch ein oder zwei gute Tipps für mich? Ich wäre Euch echt dankbar.. Ich bin schon am Überlegen, ob ich nach der 10. Klasse einfach eine Ausbildung anfange wegen dieser Angst, obwohl ich eigentlich vor hatte Abi zu machen und noch zu studieren..

Danke für jede Hilfe!!

LG ~breaklnq

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Hallo breakIng, du hast, wie du selber sagst, in der letzten Zeit notentechnisch einen richtigen Schwung nach oben gemacht. Das ist toll und man fühlt sich super dabei. Dieses Gefühl birgt dabei aber auch die Angst, die Stufen, die man hochgeklettert ist, wieder runterzufallen. Das ist dir selbst nicht bewußt, aber unbewußt setzt du dich unter Druck, weil du nicht mehr schlechter sein willst in der Schule. Der Gedanke daran macht dich "krank". Die Symptome, die du aufzählst (Bauchschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, . . .), sind ein Alarmzeichen, das du ernst nehmen solltest. Du selbst sagst, dass du auch Depressionen hast. Bitte wende dich an eine Person deines Vertrauens, z. B. die Eltern, deinen Hausarzt, evtl. den Schulpsychologen oder Schulsozialarbeiter, wenn ihr so eine Person an der Schule habt und bitte um Hilfe. Ich bin Mutter einer 17jährigen Tochter, die vor ca. 4 Jahren an Schulangst und Depressionen erkrankt ist (Mobbing in der Schule, Leistungsstress, Versagensängste etc.). Als meine Tochter mit der Problematik zu mir kam, haben wir sofort gehandelt. Es war ein langer und auch schwerer Weg, aber gemeinsam haben wir nun die meisten Ziele positiv gemeistert. Es wird immer besser. Durch die Therapie konnten ihr Wege und Lösungen aufgezeigt werden, die sie nun in ihrem Alltag anwenden kann. Meine Tochter hatte versucht, weiterhin an dieser Schule zu bleiben, was aber aus mehreren Gründen nicht mehr möglich war (Lehrerunverständnis etc.). Sie geht ab dem nächsten Schuljahr auf ein Berufskolleg, an dem sie in einem Gang in 4 Jahren das Vollabi und eine Berufsausbildung (im sozialen Bereich) absolviert. Mit dem Vollabi, das sie bis zur 13. Klasse hat (also kein Turboabi), kann sie alles studieren, was sie möchte. Weißt du, Schulwechsel oder -abgang ist nicht immer die beste Lösung. Man kann vor seinen Problemen nicht davonlaufen. Du wirst nie ganz angstfrei sein, denn die Angst gehört in einem gewissen Grad als Warnsystem zu uns. Aber du kannst lernen, mit den Widrigkeiten des Lebens umzugehen. . . . . Und es muss ja nicht immer alles 1.000 %ig perfekt sein - manchmal reicht es auch, wenn man sagen kann: "Das hab ich gut hingekriegt". Deswegen versuche herauszubekommen, wovor du Angst hast. Wenn in der Schule und mit den Lehrern und Mitschülern alles prima ist, könnte das Problem in dir begründet liegen. Und wenn du dein Problem kennst, kannst du daran arbeiten. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!!!

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Hey, Psychologen oder Psychotherapeuten sind darauf geschult, Problematiken zu erkennen und dem Erkrankten Hilfestellung zu geben. Zunächst einmal muss festgestellt werden, warum du Schulangst hast. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten (Mobbing, Leistungsdruck, Stress mit Lehrern, Versagensängste . . .). Oft hilft es, Dinge auszusprechen und zu wissen, dass da jemand ist, der zuhört und der dabei hilft den Problemen/Ängsten auf den Grund zu gehen. Du solltest einer Therapie schon offen gegenüberstehen, damit es dir mit der Zeit wieder besser geht. In den Gesprächen wirst du wahrscheinlich langsam selbst erkennen, aus welchen Gründen du Probleme hast. Und das ist der erste Schritt zu einem positiven Ergebnis. Nach und nach werden deine Ängste verschwinden bzw. kleiner werden. Du weißt ja, dass Angst eine Schutzfunktion unseres Körpers ist - sie darf nur nicht Besitz von uns ergreifen. Tut sie das, sollte man etwas dagegen tun; das schafft man mit professioneller Hilfe. Viel Glück!!!

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