Die Frage stelle ich mir auch. Geistig umnachtet (eben baffled) ist Saul. David ist hingegen alles andere als verrückt. Aber Davids Musik dem König Saul vorgetragen heilt ihn von seiner Krankheit -- und zeigt damit die Kraft, die in der Musik steckt. Diese Grundidee durchzieht ja das ganze Stück. Grammatikalisch allerdings sieht "the baffled king" wie das subjekt der Konstruktion aus. Damit wäre Saul der Komponist, das aber geht nicht mit der biblischen Überlieferung überein. David allerdings ist kaum als baffled zu kennzeichnen. Nicht auszuschließen ist, dass dem Dichter da eine Verwechslung unterlaufen ist. Bestätigt wird diese Deutungsmöglichkeit durch die Nacktbade- und Haarschneide-Szene. Hier scheinen zwei Geschichten zu einer zu werden. Die Badeszene lässt sich problemlos auf Batseba beziehen, das Haareschneiden hingegen deutet auf die Geschichte von Samson und Delilah hin (diesen Gedanken greife ich von anderen auf und halte ihn für einen Schritt in die richtige Richtung). Immerhin verliert Samson all seine Macht. Die Küchenstuhl-Szene bleibt hingegen ein wenig rätselhaft, denn Samson werden die Haare im Schlaf abgeschnitten. Andererseit finden wir ihn geblendet als Kornmahlenden möglicherweise im Küchendienst der Philister wieder.

Zurück zum David-Saul-Problem. Ein Strohalm. Leider wird der dativus commodi im modernen Englisch nicht ohne for konstruiert - so jedenfalls sagt Wikipedia. Das heißt, der, zu dessen Vorteil oder Nutzen etwas geschieht, wird durch das vorangestellte for deutlich gekennzeichnet. Aber möglicherweise gibt es ja in der dichterischen Sprache Freiheiten, die unser Problem lösen und erlauben, "the baffled king" als Dativ zu verstehen. Mithin wäre David Subjekt zu "composing" und der verstörte Saul der, für den das Halleluja gesungen wird. Wörtlich übertragen: ... dem tollen König singend Hallelujah.

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