Was die Welt betrifft,
so gleicht sie einer Wüste.
Deine Schwäche und Armseligkeit
sind grenzenlos.
Deine Feinde sind zahllos und
deine Bedürfnisse unendlich.
Weil das aber so ist, unterstelle dich dem
Namen dieses Königs von Ewigkeit zu Ewigkeit,
welcher Besitzer und Herrscher dieser Wüste ist,
damit du davor bewahrt bleibst,
in aller Welt betteln zu müssen
und vor jedem Ereignis zu zittern…
»Bismillah«
...das ist der Anbeginn alles Guten.
Im Anbeginn steht auch für uns dieses Wort
und so beginnen wir mit ihm.
Wisse, oh du meine Seele!
So wie dieses gesegnete Wort ein Zeichen
des Islam ist, so ist es unausgesprochen auch
ein immerwährendes Gebet der gesamten Schöpfung.
»Bismillah!«
Willst du verstehen, was für eine unerschöpfliche
Kraft und welch ein nicht enden wollender Segen
in diesem Wort enthalten ist, so komm und höre:
Alle Dinge handeln im Namen Gottes des Gerechten,
sodass Samenkerne und Körner, winzig klein
wie Staubkörner, riesige Bäume auf ihrem Haupt tragen,
Lasten gleich Berge emporheben. Das heißt also:
Jeder Baum spricht:
»Bismillah«,
er füllt seine Hände aus der
Schatzkammer des Allbarmherzigen mit Früchten,
streckt sie uns entgegen, bietet sie uns an.
Jeder Garten spricht:
»Bismillah«,
er wird zu einem Kessel in der Küche
der Macht, worin die verschiedensten Arten
köstlicher Speisen gleichzeitig zubereitet werden.
All die Tiere
(die Gott zum Segen der Menschheit geschaffen hat)
wie Kuh und Kamel, Ziege und Schaf, sprechen
»Bismillah«.
Aus der Fülle des Erbarmens entsteht ein
Brunnen von Milch. Sie bieten uns im Namen
des Versorgers die feinste und reinste Nahrung
gleich dem Wasser des Lebens an.
All die Pflanzen,
Bäume und Kräuter sprechen mit ihren seidenweichen
Wurzeln und Adern
»Bismillah«.
Sie durchdringen harte Steine und feste Erde.
Sie sprechen:
»Im Namen Allahs, im Namen des Barmherzigen«
und es unterwerfen sich ihnen alle Dinge.
In der Tat ist dieses Wort
»Bismillah«
ein so gesegneter Schatz, dass es für dich eine
Beziehung zur unendlichen Macht und Barmherzigkeit
herstellt und deine grenzenlose Schwäche und Armseligkeit
am Hofe des Allmächtigen und Allbarmherzigen zu einem
hochachtbaren Fürsprecher werden lässt.
Wer nach diesem Wort handelt, gleicht
einem Mann, der sich als Soldat rekrutieren lässt.
Er handelt im Namen des Staates.
Er braucht niemanden zu fürchten.
»Im Namen des Gesetzes,
im Namen der Regierung«, spricht er.
Er erledigt jede Arbeit und überwindet jede Schwierigkeit.
Da nun einmal jedes Ding dem Sinne nach
»Bismillah«
sagt und uns im Namen Allahs die Gnadengaben Gottes
entgegenbringt und anbietet, müssen auch wir
»Bismillah« sagen.
Im Namen Allahs müssen wir geben. Im Namen
Allahs müssen wir entgegennehmen. Wenn dies
aber so ist, dürfen wir von gottvergessenen Menschen,
die nicht im Namen Allahs geben, auch nichts annehmen.
Frage:
Wir bezahlen den Menschen, die uns ihre Waren
anbieten, einen Preis. Doch welchen Preis verlangt
Allah von uns, der doch der wahre Eigentümer
der Ware ist?
Antwort:
Es sind dies in der Tat drei Dinge, die der
wahre Geber aller guten Gaben im Austausch
für alle die kostbaren Gnadengaben und Güter als
Preis von uns fordert.
Erstens: Dhikr (Gottesgedenken),
zweitens: Schükür (Danksagung),
drittens: Fikir (Nachsinnen).
Am Anfang steht das Gottesgedenken
im Bismillah
Am Ende steht die Danksagung
im Elhamdulillah
Zwischen den beiden stehen
Nachdenken und Begreifen,
dass diese kostbaren Gnadengaben,
die wunderbare Kunstwerke sind,
Geschenke des Erbarmens,
und Wunderwerke der Macht
des Einen und Einzigartigen sind,
bedeutet Nachsinnen.
Jedoch einem Bauern die Füße zu küssen, wenn er
dir ein kostbares Geschenk eines Königs überbringt und
dabei den Eigentümer des Geschenkes nicht zur Kenntnis
zu nehmen, was für eine Dummheit wäre das!
Genauso wäre es, die äußerlich sichtbaren Spender zu loben
und zu lieben, den wahren Geber aber zu vergessen,
noch tausendmal törichter als dies.
Oh du meine Seele!
Wenn du nicht so töricht sein willst,
dann gib im Namen Allahs,
nimm im Namen Allahs.
Im Namen Allahs fange an.
Im Namen Allahs führe zu Ende.
B I S M I L L A H