Moin. Ich bin auf der Käuferseite und kann das Dilemma aus meiner Sicht erklären. Ich habe schon sehr viele Grundstücke und Häuser besichtigt. Dabei waren auch durchaus interessante Angebote bezogen auf die Lage und die Qualität. Allerdings bin ich natürlich nicht bereit die Höchstpreise aus Mitte 2022 zu zahlen. Ich orientiere mich eher an den Preisen von 20/21. Das ist noch gar nicht so lange her. Kaum jemand ist aber bereit wirklich Abschläge von 20% - 30% in Kauf zu nehmen. Der umgekehrte Weg war aus Sicht des Käufers natürlich schöner. Das verstehe ich. In der Folge warte ich ab. Im Moment kommen jeden Monat viele neue Angebote rein und die von den letzten Monaten bleiben meist unverkauft. Ein Haus, dass ich auf dem Radar habe, ist schon seit Oktober 2022 zum Verkauf angeboten. Mittlerweile ist es um 100.000EUR reduziert worden. Da ich dort viele Umbauarbeiten vornehmen müsste, habe ich ihm gesagt, dass ich es sofort nehme, wenn es nochmal um 100.000EUR reduziert wird. Dann wäre es um 33% günstiger als im Oktober 2022. Aktuell ist er dazu nicht bereit. Vielleicht gehe ich im Oktober 2023 nochmal auf ihn zu...

Aktuell sind daher sowohl Käufer als auch Verkäufer nicht zufrieden. Die Käufer bekommen kein Haus und die Verkäufer werden ihre Immobilie nicht los. Verkäufe können aus meiner Sicht erst wieder beginnen, wenn entweder die Zinsen runtergehen oder die Verkäufer mit den Preisen. Aller Voraussicht nach werden die Zinsen in den nächsten Jahren erhalten bleiben. Ob und wann das historisch niedrige Niveau der letzten Jahre zu unseren Lebzeiten wieder erreicht wird, steht in den Sternen. Verkäufern kann ich daher nur raten, die Ansprüche massiv herunterzuschrauben.

Dein Makler bekommt keinen Anruf von mir, weil höchstwahrscheinlich um 30% zu teuer. Als Käufer weiß ich von vornherein, daß Du noch nicht so weit bist, einen guten Preis zu machen und von daher wird das Angebot sofort rausgefiltert.

Ja, der Immobilienmarkt liegt komplett am Boden.

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