Die Frage ist ja schon etwas älter, aber inzwischen hat sich das Thema auch noch etwas entwickelt. Deshalb noch mein Senf dazu, als Illustrator mit Erfahrung auf beiden Plattformen.

Das iPad nutzen inzwischen seeehr viele professionelle Illustrator*innen als ausschließliches digitales Arbeitsmittel. Das ist einfach sehr intuitiv, handlich und störungsfrei. Dabei arbeiten die meisten mit Procreate, was gegenüber Photoshop und Co. nochmal eine Vereinfachung darstellt und trotzdem für sehr viele Zwecke vollkommen ausreicht. Noch relativ neu auf dem Markt ist Affinity Designer, was interessant ist für alle, die auch Vektorillustration mache wollen (stellt es euch vor wie eine Kombination aus Procreate und Illustrator) oder im gleichen Programm auf dem PC weiter arbeiten wollen.

Das gute alte Grafiktablett á la intuos hat aber meiner Meinung nach noch lange nicht ausgedient. Und das hat vor allem zwei Gründe, die häufig vergessen werden: Ergonomie und Haltbarkeit.

Wer wirklich viel digital zeichnet, sollte sich auch mal die Körperhaltung dabei anschauen. Grafiktabletts wie das intuos bieten hier den enormen Vorteil, dass der Blick nach vorne auf den Bildschirm gerichtet werden kann während die Hand bequem auf dem Schreibtisch arbeitet. Der Nacken sagt danke!

Und auch in punkto Haltbarkeit sind Grafiktabletts unschlagbar. Mein altes intuos hab ich vor 15 Jahren gebraucht gekauft und es funktioniert immer noch tadellos. Tablets mit integriertem Bildschirm sind dagegen deutlich störungsanfälliger.

Meine Empfehlung: Wer digitales Zeichnen als Hobby betreibt, viel unterwegs ist und/oder einen möglichst einfachen und intuitiven Workflow möchte, ist mit dem iPad am besten beraten. Wer dagegen (wie ich) beuflich zeichnet, auf den Funktionsumfang von Desktop-Software wert legt und meist am gleichen Arbeitsplatz arbeitet, wird wahrscheinlich mit intuos und Co. besser fahren – oder beides nutzen.

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