Schwer sind Studiengänge, wenn viel intellektuelle Leistung verlangt wird (also nicht nur die auswendig gelernten Folien wiedergeben, sondern das Wissen in Aufgaben verschiedener Art anwenden) und wenn das auch in schweren Klausuren abgeprüft und bewertet wird.
In diesem Sinne kann man Jura durchaus als schwer bezeichnen, genauso wie viele andere Studiengänge, die besonders auch tiefere mathematische Kenntnisse verlangen, z.B. die MINT-Studiengänge, auch Physik, Chemie, Biologie, Ingenieurwiss. etc. Auch Medizin, weil viel und lange abgeprüft wird.
Eher einfach sind Sozial- und Geisteswissenschaften, nicht unbedingt vom Stoff her, sondern weil die Anforderungen im Studium so gering sind. Es gibt kein mit den MINT-Fächern vergleichendes wirkliches Grundstudium mit vielen Grundvorlesungen und Klausuren, in dem Wissen vermittelt wird. Stattdessen müssen Hausarbeiten geschrieben werden und Referate gehalten werden.
Das Schreiben einer guten Hausarbeit würde viele Kompetenzen fördern und die Kernkompetenz von Geisteswiss. sein. Leider sind da aber die Anforderungen relativ niedrig: Im Grunde kann man alles mit wenig Zeitaufwand schreiben, ein Durchfallen ist kaum möglich. Die Hausarbeiten werden häufig auch nicht gelesen, sondern nur durchgeblättert. Es fehlen hier von Hochschulseite wohl die Ressourcen: Ein akademisches Hilfspersonal, dass die Arbeiten liest, auf Plagiate prüft, bewertet, Hilfestellung gibt, ist nicht vorhanden. (D.h. nicht, dass das überall so ist).