Die Frage steht zwar schon etwas länger im Raum. Dennoch gebe ich auch mal meine 2 Cents zum Thema: Textbroker kannst du (als Autor) vergessen. Die Staffelung der Vergütung ist total absurd und teilweise eine Frechheit! Selbst mit vier Sternen (die ich übrigens schon regelrecht rasch erreicht hatte) ist die Quote von 1,2 Cent pro Wort lächerlich wenig! Hinzu kommt, dass die gesuchten Texte selten wesentlich länger als 500 Wörter werden dürfen (nicht selten sogar erheblich kürzer) und es somit auch insgesamt auf wenig Geld pro Artikel hinausläuft (vor allem wenn du jedes mal noch recherchieren musst). Wenn man erst einmal fünf Sterne erreicht, dann verdient man auf einmal vier Cent pro Wort (wtf ??).

Und genau das meine ich mit absurder Staffelung der Vergütung: Was du mit zwei und drei Sternen kriegst (0,7 Cent und 0,9 Cent) ist schlicht erbärmlich. Ich habe noch nie (!) jemanden erlebt, der von sich aus für so wenig schreibt (ob mit Rechnung oder ohne). Und was bei 4 Sternen rumkommt (1,2 Cent), kann man auch getrost noch als Discount bezeichnen. Bei fünf Sternen schnellt man plötzlich auf fürstliche 4 Cent pro Wort hoch. Aber eingedenk dessen, dass nur selten und wenn dann meist wenige Texte in dieser Qualität gesucht werden, bringt das effektiv auch nicht viel. Zumal “professionelle Texter“ (und genau diese Qualität sollen die Artikel ja haben), kaum bei Textbroker nach Kunden suchen^^.

Um dir mal ein Beispiel zu geben, wie es eigentlich laufen kann und sollte. Ich verdiene bei einem Kunden von mir am Tag (wenn ich genügend Auftragsvolumen habe und wenn ich gut 7,5 bis 8 Stunden reinhaue) locker meine 110,- €! So, jetzt rechne mal um, wie viel du dafür bei Textbroker schreiben müsstest – gerne auch mit vier Sternen. Ich komme da auf über 9.166 Wörter. Das dürften knapp 30 Seiten sein …. Da kommst du mit acht Stunden im Leben nicht hin. Zumal du für jeden popeligen 300-Wort-Artikel recherchieren musst.

Fazit: Wenn du mit der Schreiberei im Internet auf Tuchfühlung gehen willst und unkompliziert und ohne angemeldetes Gewerbe an Aufträge kommen willst, dann ist Textbroker sicher nicht schlecht. Aber wenn du mehr als nur ein Taschengeld verdienen willst, dann ist Textbroker Zeitverschwendung. Denn das kriegst du in freier Wildbahn weit besser hin. ;-)

Eigentlich schade, denn an und für sich ist das Modell Textbroker super umgesetzt – bis auf den Verdienst. Würde die Vergütung beispielsweise so aussehen: (1,4 – 1,7 – 2,0 – 3,0) – wäre das für Autoren weit attraktiver. Aber Textbroker setzt eben auf billige Preise für die Endkunden.

Meine Empfehlung: Schaue lieber mal in die Jobangebote/Anzeigenmärkte in gut frequentierten Webmaster-Foren. Dort kannst du auch selbst inserieren und dich als Texter anbieten. Und nicht selten gibt es auch Gesuche in diese Richtung. Schau mal beim Webmasterpark, bei Ayom oder bei affiliate.de vorbei. Da kannst du mit etwas Glück auch dauerhafte Kunden gewinnen und zu menschenwürdigen Konditionen schreiben. Allerdings verlangen viele eine Rechnung (sprich ein Gewerbe/Status als Freiberufler sollte angemeldet sein). Jedoch gibt es auch einige, die dies nicht explizit verlangen.

Ich hoffe, dass diese Zeilen hier angehenden Autoren bzw. Content Writern eine Hilfe und Orientierung sind. Ich selbst habe mich Anfang 2008 dazu entschieden, Freiberufler zu werden und verdiene nun ausschließlich als Texter im Internet mein Geld. Und ich habe diesen Schritt nicht bereut. ;-)

Wenn ihr also selbstständig arbeiten möchtet, gut schreiben könnt (!) und die Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten des Arbeitsmarktes nur noch aus den grausigen Erzählungen anderer an euer Bewusstsein streifen sollen ….. dann macht es wie ich – werdet Online Texter/Content Writer!

LG

...zur Antwort
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.