Naturhopfen (Doldenhopfen) als Qualitätsmerkmal

Bis Anfang der 60er Jahre wurde Hopfen als Rohstoff in den Brauereien nur in seiner natürlichen Doldenform verwendet. Nach der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Pellets und Extrakten aus Hopfen, v.a. aus Haltbarkeitsgründen, wird jetzt nur noch etwa ein Drittel als Naturhopfen eingesetzt. Aber trotzdem gibt es eine Vielzahl von Brauereien, die den Hopfen in seiner Naturform einsetzen. Darunter befindet sich auch die größte Brauerei der Welt Anheuser-Busch in den Vereinigten Staaten oder in Nordeutschland die Brauerei Herrenhausen.

Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Sämtliche Bestandteile der Hopfendolde liefern einen Beitrag zu Bekömmlichkeit. So auch der Bierpapst Michael Jackson: "... scheinen mit (Hopfen-) Extrakt hergestellte Bier nie ganz das Aroma und die Würze von Naturhopfen-Bieren zu erreichen." Auch der Fachjournalist Frank Baillie meinte zu Bieren aus Extrakten und Pellets: " Sie schmecken wie Fleisch ohne Salz."

Vor allem für den Heim- und Gastronomiebrauer ergeben sich aus den Pellets im Gegensatz zu den natürlichen Dolden technische Nachteile: Pellets lösen sich beim Würzekochen in kleine Bestandteile auf und bleiben in der Schwebe, während Dolden sich am Boden absetzen und leicht vom Sud getrennt werden können. Weiterhin sind Dolden natürliche Filter, den man beim Ablassen der Würze zum Zurückhalten des Trubes verwenden kann. Das Argument der Haltbarkeit ist dem gegenüber zu vernachlässigen, da sich Hopfendolden bei angemessener Lagerung (trocken, dunkel, kühl => z.B. Gefriertruhe) mehr als ein Jahr ohne große Säure- und Aromaverluste aufbewahren lässt. Wobei Brauereien ihre Hopfen oft für mehrere Jahre bevorraten.

Zudem erhält wer Naturhopfen einsetzt den qualitativ besten Hopfen eines Jahrgangs, da er die Qualität vom Hopfenboden über die Verpackung in den Aufbereitungsanstalten bis zur Hopfengabe an der Sudpfanne besser überprüfen kann. Der Nachweis von Sorte und Jahrgang ist bei Naturhopfen leichter zu erstellen. Weitere Infos unter: http://www.bierundwir.de

...zur Antwort