Mein Großvater hat AS und die Grenzen sind fließend, wie du bestimmt schon weißt. Männer legen ja generell ein leicht autistisches Verhalten an den Tag (hat unseren Ahnen vermutlich bei der Konzentration auf die Beute geholfen). Vieles was du beschreibst, werden daher viele Leserinnen auch bei ihrem Mann beobachten, ohne dass er diese leichtere Form von Autismus hat. Da kommt's sehr auf die Ausprägung und das Zusammenspiel der Faktoren an. Und die deuten bei dir schon in die Richtung AS. Typisch wäre noch: Er kann "stundenlang" über sein Steckenpferd erzählen und scheint überhaupt keine Rücksicht darauf zu nehmen, ob er sein Gegenüber langweilt oder überfordert. Die genötigten Zuhörer wissen dann oft auch nicht, wie sie mit Anstand dieser einseitigen Gesprächssituation entfliehen sollen. Generell kann er Mimik kaum oder nur schwer deuten, also wenn du z.B. traurig oder gereizt bist, wird er es meist nicht "an deinen Augen" ablesen können. Dafür ist er extrem loyal und wird dich auch kaum je belügen - Komplimente fallen da leider auch darunter.

Ich habe dieses Buch sehr gut gefunden, weil es nicht, wie die meisten anderen, auf Kinder mit AS fixiert ist, sondern auch erwachsenen Aspergern und ihren Partnern oder Verwandten beim Verständnis hilft: "Ein ganzes Leben mit dem Asperger-Syndrom: Alle Fragen alle Antworten" (Trias-Verlag).

Und hier ein sehr lesenswerter Bericht einer Frau aus ihrem Leben mit einem Aspie: http://www.heise.de/tp/artikel/34/34661/1.html

Dass ihr unbedingt einen Experten konsultieren solltet ist wohl ohnehin klar.

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