Das kommt ursprünglich aus der „Metaphysik der Sitten“ von Immanuel Kant, der das Wesen wahrer Freundschaft nicht im Gefühl allein begründet sehen will. Er schreibt:

„Freundschaft ist, bei der Süßigkeit der Empfindung des bis zum Zusammenschmelzen in eine Person sich annähernden wechselseitigen Besitzes, doch zugleich etwas so  Zartes  (teneritas amicitiae), daß, wenn man sie auf Gefühle beruhen läßt, und dieser wechselseitigen Mitteilung und Ergebung nicht Grundsätze oder das Gemeinmachen verhütende, und die Wechselliebe durch Foderungen der Achtung einschränkende Regeln unterlegt, sie keinen Augenblick vor  Unterbrechungen  sicher ist; dergleichen unter unkultivierten Personen gewöhnlich sind, ob sie zwar darum eben nicht immer  Trennung  bewirken (denn Pöbel schlägt sich und Pöbel verträgt sich); sie können von einander nicht lassen, aber sich auch nicht unter einander einigen, weil das Zanken selbst ihnen Bedürfnis ist, um die Süßigkeit der Eintracht in der Versöhnung zu schmecken. – Auf alle Fälle aber kann die Liebe in der Freundschaft nicht  Affekt  sein; weil dieser in der Wahl blind und in der Fortsetzung verrauchend ist.“

Einfacher gesagt: Freundschaft ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Haltung, und vollendete Freundschaft geht nicht auf und ab.

Das daraus alltäglich gewordene Sprichwort heißt: Wenn zwei an sich unbeständige Menschen - die können auch reich und/oder gebildet sein - sich streiten oder trennen, muss man es nicht allzu ernst nehmen, kann schon morgen wieder wie gehabt sein.

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Das kommt ursprünglich aus der „Metaphysik der Sitten“ von Immanuel Kant, der das Wesen wahrer Freundschaft nicht im Gefühl allein begründet sehen will. Er schreibt:

„Freundschaft ist, bei der Süßigkeit der Empfindung des bis zum Zusammenschmelzen in eine Person sich annähernden wechselseitigen Besitzes, doch zugleich etwas so  Zartes  (teneritas amicitiae), daß, wenn man sie auf Gefühle beruhen läßt, und dieser wechselseitigen Mitteilung und Ergebung nicht Grundsätze oder das Gemeinmachen verhütende, und die Wechselliebe durch Foderungen der Achtung einschränkende Regeln unterlegt, sie keinen Augenblick vor  Unterbrechungen  sicher ist; dergleichen unter unkultivierten Personen gewöhnlich sind, ob sie zwar darum eben nicht immer  Trennung  bewirken (denn Pöbel schlägt sich und Pöbel verträgt sich); sie können von einander nicht lassen, aber sich auch nicht unter einander einigen, weil das Zanken selbst ihnen Bedürfnis ist, um die Süßigkeit der Eintracht in der Versöhnung zu schmecken. – Auf alle Fälle aber kann die Liebe in der Freundschaft nicht  Affekt  sein; weil dieser in der Wahl blind und in der Fortsetzung verrauchend ist.“

Einfacher gesagt: Freundschaft ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Haltung, und vollendete Freundschaft ist nicht von Auf und Ab und Hin und Her geprägt.

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