Ich bin 16
Auf einer Party lerne ich einen Kerl kennen... der mich anfasste, an Stellen, wo mich sonst nur Leute anfassen denen ich vertraue. überall. An meinen Brüsten, zwischen meinen Beinen, in mir, auf mir... Er steckte seine hässliche Zunge nicht nur in meinen Mund... sein Gestank war überall, es hörte nicht auf. Es tat weh. Ich war sehr betrunken, ich konnte mich nicht wehren. Aber ich wollte es nicht. NIEMALS. Und er hat nicht aufgehört. Irgendwann war ich so verzweifelt, dass ich so getan hab, als würde ich schlafen.
Vielleicht wollte ich auch einfach tot sein. Selbst als ich "schlief", hörte er nicht auf mich anzufassen. Am nächsten Morgen, bzw ein paar Stunden später wachte ich neben ihm auf. Und er machte wieder weiter. Noch mit Restalkohol verstand ich gar nichts, redete mit ihm, versuchte zu begreifen was passiert war. Er fasste mich wieder an. Ich sagte ihm dass er aufhören sollte. Er sagte, dass er das nicht tun würde. Er sei ein hartnäckiger Mensch. Ich sagte ihm, dass er aufhören sollte, brachte Abstand zwischen uns. Er fasste mich wieder an. Ich sagte ihm, wenn er nicht aufhören würde, würde ich ihn schlagen. Er sagte, dass das nichts bringen würde, es würde ihm wohl gefallen. Ich musste fast kotzen. Dann hab ich es endlich geschafft zu gehen.
Seine Freunde sagte, als sie herausfanden was passiert war, dass doch alles nicht so schlimm gewesen wär, dass wenn ich es nicht gewollt hätte, hätte ich es ihnen sagen sollen, hätte ich mich wehren sollen. Das hab ich aber nicht. Weil ich nicht konnte. Seine Freunde sagte, so was würde er doch eh nie tun, er als Philosophie-Student, sie wären doch schon soo lange schon soo gute Freunde, er würde so was nie machen. Ich meine... wem glaubt man mehr: Einem jahrelangen Freund, oder einer besoffenen, 16jährigen Schlmpe?
Vielleicht, wäre es mir ein zwei Jahre früher passiert, als ich voll in einer Depression gesteckt habe, hätte ich mich umgebracht.
Ich hab mich noch nie so sehr in meinem Leben geschämt. Dieses Gefühl der Demütigung, der Entblössung... und der eigenen Dummheit. Hätte ich nicht so viel getrunken, hätte ich neine gesagt... Und dann immer wieder dieses schämen. Dieses widerliche eklige Gefühl. Ich konnte nicht aufhören zu weinen, so wütend war ich, auf mich.
Bin ich selbst schuld? An dem Abend zumindest hab ich nie deutlich nein gesagt, ich hab alles irgendwie geschehen lassen. Ich war so betrunken... Bin ich selbst Schuld? Nur eine kleine 16jährige Schlmpe die mit jedem rummacht, und danach Lügen erzählt?